WERBUNG

Durchhalteparolen

24.11.2014 – Vor wenigen Wochen präsentierten Wifo und Sozialminister noch eine Studie, dergemäß die Menschen zwar weiter älter würden, aber kürzer pflegebedürftig sein werden. Wohl die einzige Studie, die zu diesem Ergebnis kommt ... die vollkommen unlogisch ist. Aber nur wenige Tage danach war das Pflegegeldsystem schon fast saniert – man schaffte einfach einige Pflegestufen ab. So geht es eben auch.

Bei den Pensionen wird es zwangsläufig zu ähnlichen Schritten kommen (müssen). Doch statt die Menschen beizeiten zur Eigenvorsorge anzuhalten, gibt es Durchhalteparolen, die weder mathematisch noch volkswirtschaftlich nachvollziehbar sind.

Wie es wirklich aussieht, zeigt die Praxis. Eine 80-jährige Frau hat 1.600,- Nettopension; nun kam sie in ein Pflegheim. Pflegestufe 5. Die monatlichen Kosten betragen 5.600,- Euro. Vorhandenes Sparguthaben 28.000,-. Dieses wird jetzt monatlich herangezogen, weil Pension und Pflegegeld nicht ausreichen, um diese 5.600,- Euro zu berappen. Was kommt dann? Dann zahlt der Steuerzahler.

Dieses Beispiel zeigt, dass Pflegebedürftigkeit dazu führt, dass die Ersparnisse eines langen Lebens in wenigen Monaten aufgezehrt sind und dann die Allgemeinheit womöglich viele Jahre die Kosten zu tragen hat. Wohlgemerkt – in Zukunft immer weniger Aktive für immer mehr im Ruhestand bzw. Pflege.

Das Finanzierungsproblem brennt jetzt schon lichterloh. Die, die schreiben, es gäbe kein Feuer und keinen Rauch, sind in Wahrheit Brandstifter des künftigen Staatshaushalts.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@uwf.at

zum Artikel: „Pensionen: „Da kann keiner sagen, das ist locker finanzierbar“”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe