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Eleganter Paradigmenwechsel?

7.9.2017 – Dr. Oswald vertritt die These, man solle ein praktisch allumfassendes Deckungskonzept (=Produkt) anbieten und die Individualität der jeweiligen Risikosituation (sachlich wie persönlich) durch das „richtige pricing“ herstellen.

Das kennen wir in etwa im BU-Bereich; da gibt es eine Reihe ziemlich gleich guter Produkte; allerdings grundsätzlich mit massiven Prämienunterschieden. Die „Lösung“ liegt in der Annahmepolitik; kaum eine Risiko wird antragsgemäß polizziert; der Makler muß durch medizinische Vorabfragen prüfen, welcher Versicherer dann individuell mit den wenigsten Ausschlüssen oder dem kleinsten Zuschlag polizziert.

Wer soll denn dieses Priceing bei einer Haushalts- oder Unfallversicherung vornehmen? Der Makler vor Ort oder im Pingpong mit dem Underwriter in der Versicherung? Das stelle ich mir lustig vor – jedenfalls das Gegenteil von Vereinfachung der Prozesse. Und jedenfalls das offene Tor zu selektiver Ungerechtigkeit. Und wer überprüft, ob sich die Grundlage des „Pricing“ geändert hat? Soll ich dann jährlich den als „sorglos“ eingestuften Autofahrer neu einschätzen?

Beunruhigend finde ich auch, daß die Schnittstellen zum VR durch bessere Schnittstellen vom Makler zum Kunden ersetzt werden sollen. Das ist eine elegante Kindesweglegung. Ich will zum Versicherer standardisierte Schnittstellen für die Verbesserung der Prozesse.

Mit meinem Kunden will ich aber so kommunizieren, wie es für ihn und mich paßt. Der eine will persönlich, der andere per Telefon, der andere per Mail den Kontakt. Und es wird schon welche geben, die bevorzugt auf irgendeine andere der neuen technologischen Möglichkeiten zugreifen. Das sollte man aber schon den Betroffenen überlassen …

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Produkt der Zukunft: „Standardisierung auf hohem Niveau“”.

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