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Nicht bedingungslos eine „online“ Zukunft propagieren

1.12.2016 – Sind Atomkraftwerke „safe“? Seit Jahrzehnten – spätestens seit Tschernobyl – weiß man, daß dem nicht so ist. Sie werden dennoch weiter gebaut und betrieben, auch nach Fukuschima. Und es wird uns erzählt, daß das saubere und sichere Energie ist – und billig dazu.

Nichts davon stimmt. Die atomare Verseuchung gibt es, und Unfälle können die Erde unbewohnbar machen; und selbst ohne solche „Störfälle“ (ein unglaublicher Euphemismus) bleibt das dicke Ende der Endlagerung – die kostet nämlich ein Vielfaches der Errichtung und ist auch nicht sicher.

Also – nicht billig, nicht sauber, nicht sicher. Der Mensch macht es trotzdem, weil große wirtschafltiche Interessen dahinter stehen.

Was hat das mit der Digitalisierung zu tun? Eben – genau das! Nicht billig, und nicht sicher! Wir wissen nicht, was mit den Daten passiert, ständig wird gehackt, selbst die sichersten Staatsgeheimnisse sind nicht sicher.

Glauben wir, daß die Versicherungsdaten „sicherer“ verwahrt werden können? Was passiert mit Daten aus Anträgen, die nicht zustande kommen, wie lange wird gespeichert, wie wird verknüpft, wer haftet für Datenlecks? Das sind nur einige der offenen Fragen.

Wer gegen Atomkraft ist, ist kein Modernisierungsgegner. Es ist einfach Vernunft, ein unkalkulierbares Risiko nicht eingehen zu wollen. Die möglichen Gefahren der Digitalisierung sind nicht ganz so letal, aber wollen wir alle ein offenes Buch sein?

Der Rechtsprofessor Forgö hat in Graz trefflich die zahlreichen Gefahren angesprochen. Darüber muß ausführlich diskutiert werden, anstatt bedingungslos nur eine „online“ Zukunft zu propagieren.

Rudolf Mittendorfer

wko@rudolfmittendorfer.at

zum Artikel: „„Wer sagt, dass zusätzliche Services gratis sein müssen?“”.

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