22.2.2021 – Auf rund 18 Milliarden Euro beziffert der Versicherungsverband nach vorläufigen Zahlen das Prämienvolumen 2020. Das wäre ein Plus von 1,9 Prozent. Dem stehen Auszahlungen in Höhe von 15,6 Milliarden Euro gegenüber, eine Zunahme um 4,7 Prozent. Zur Höhe der Leistungen aufgrund von Naturkatastrophen und Betriebsunterbrechung liegen dem VVO keine Daten vor. Auf eine Prämienprognose verzichtet der Verband heuer.
Österreichs Versicherungswirtschaft hat im Jahr 2020 nach vorläufigen Zahlen ein Prämienvolumen von 18,0 Milliarden Euro erzielt. Das gab der Versicherungsverband (VVO) am Freitag bekannt.
Vergleicht man die Daten mit der Prognose, die der VVO Ende Februar 2020 für das Jahr gestellt hatte, so ist der tatsächliche Prämienanstieg von +1,6 Prozent geringfügig unter den damaligen Erwartungen von +1,9 Prozent geblieben (VersicherungsJournal 28.2.2020).
Die größte Sparte, Schaden/Unfall, wuchs um 2,6 Prozent (2019: +4,4 Prozent) auf 10,2 Milliarden Euro. Ein noch etwas größeres Plus schaffte die Krankenversicherung (+3,9 Prozent; 2019: +4,2 Prozent).
Die Lebensversicherung schrumpfte abermals, der Rückgang verlangsamte sich jedoch weiter: 5,4 Milliarden Euro bedeuten ein Minus von 1,4 Prozent. 2019 waren es noch –2,1 Prozent gewesen, 2018 –3,5 Prozent. Die laufenden Prämien in der Lebensversicherung verringerten sich um 2,0 Prozent, die Einmalerläge hingegen legten um 2,7 Prozent zu.
In der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge belief sich die Anzahl der Verträge auf rund eine Million. Wie der VVO dem VersicherungsJournal sagte, ist das ein Rückgang um 6,1 Prozent. Das Prämienvolumen belief sich in diesem Segment auf rund 0,8 Milliarden Euro (–3,5 Prozent).
Sparten | Volumen | +/– | +/– |
---|---|---|---|
* Prognose des VVO vom Februar 2020 für 2020. – Quelle: VVO. | |||
Schaden/Unfall-Versicherung | 10,2 | +2,6 % | +3,5 % |
Lebensversicherung – davon laufende Prämie – davon Einmalerläge | 5,4 4,7 0,7 | –1,4 % –2,0 % +2,7 % | –1,6 % |
Krankenversicherung | 2,4 | +3,9 % | +3,5 % |
Gesamt | 18,0 | +1,6 % | +1,9 % |
Die Versicherungsleistungen erreichten 2020 eine Höhe von 15,6 Milliarden Euro. Das ist eine Zunahme um 4,7 Prozent gegenüber 2019.
Während die Leistungen in der Krankensparte rückläufig waren, erhöhten sie sich in der Lebensversicherung wieder deutlich (+8,0 Prozent), wenn auch nicht ganz so stark wie 2019 (+9,5 Prozent). Zurückzuführen sei diese Zunahme auf „natürlich abreifende Verträge“, erklärt der VVO.
Die Leistungen in der Schaden/Unfall-Versicherung seien mit 6,4 Milliarden Euro „auch im Jahr 2020 auf hohem Niveau“ gelegen. Angaben zur Höhe der Schäden aufgrund von Naturkatastrophen bzw. Unwetterereignissen machte der VVO nicht, entsprechende Zahlen lägen noch nicht vor.
Auch zur Betriebsunterbrechungsversicherung – also zu Schadenmeldungen und Auszahlungen – liegen dem VVO noch keine Daten vor, wie er auf Anfrage erklärte.
Sparten | Volumen | +/– |
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* Zuführungen zu Rückstellungen für künftige Leistungen bzw. Gewinnbeteiligungen sind nicht erfasst. – Quelle: VVO. | ||
Schaden/Unfall-Versicherung | 6,4 | +2,6 % |
Lebensversicherung* | 7,8 | +8,0 % |
Krankenversicherung* | 1,4 | –3,2 % |
Gesamt | 15,6 | +4,7 % |
Die Kapitalanlagen der Versicherer haben an Volumen wieder leicht zugelegt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Wert um 0,5 Prozent auf 110,1 Milliarden Euro erhöht.
Damit würde sich das Wachstum auf dem Niveau von 2019 (+0,5 Prozent) bewegen. 2018 hatte es einen Rückgang um 0,6 Prozent gegeben.
Hatte der VVO früher um diese Jahreszeit auch Prognosen für die Prämienentwicklung im laufenden Jahr abgegeben, so fällt der Blick auf die nächsten Monate heuer aus.
Angesichts der Pandemie wäre es schwierig, hierzu seriöse Aussagen zu treffen, so der Versicherungsverband.
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