14.5.2024 – Michael Herzhofer ist in den Vorstand des europäischen Verbandes der Finanzberater und -vermittler Fecif gewählt worden. Zwei Schwerpunkte für seine Tätigkeit hebt er hervor: weniger und „gut verständliche“ Regulierung sowie Abbau altersbedingter Hürden bei der Versorgung mit Finanzdienstleistungen und Versicherungen.
Seit Jahresbeginn ist Michael Herzhofer Obmann des Verbandes der österreichischen Finanz- und Versicherungsprofessionisten (Afpa) (VersicherungsJournal 10.1.2024).
Nun hat Herzhofer eine weitere Funktion übernommen: Wie die Afpa am Montag mitteilte, ist er in den Vorstand des europäischen Verbandes der Finanzberater und -vermittler Fecif (Fédération Européenne des Conseils et Intermédiaires Financiers) gewählt worden.
Neben der „normalen Interessensvertretung“ nennt er zwei Schwerpunkte, die er sich für seine Tätigkeit 2024/25 sowohl in der Afpa als auch in der Fecif vorgenommen hat.
„Bürokratie abbauen, den drückenden Regulatorien gegensteuern und auf europäischer Ebene positive Impulse für die Berater- und Vermittlerschaft setzen“, beschreibt Herzhofer den einen Fokus.
Er will sich in den nächsten Monaten „bei diesem überlebenswichtigen Thema – vor allem aus Sicht der kleinen und mittelgroßen selbstständigen Finanzberater und Versicherungsvermittler – mit praktischen Beispielen für eine ‚Smart Regulation‘“ einbringen.
„Effektiver Konsumentenschutz“ müsse dabei gewahrt sein und stehe auch nicht im Widerspruch dazu. „Denn 100 Seiten an Informationen bei einem Antrag werden von den Konsumenten nicht mehr verstanden, sondern oftmals ungelesen unterschrieben, weil es ‚halt so sein soll‘.“ Eine Reduktion könne daher sowohl Beratern als auch Konsumenten nützen.
Die selbstständigen Finanzberater und Versicherungsvermittler, sagt Herzhofer, bräuchten „klare, gut verständliche und in sich konsistente Regelungen“.
Das zweite große Thema ist für ihn die Versorgung älterer Menschen mit „passenden Produkten“. Er ortet nämlich eine „altersbedingte Benachteiligung“ von Pensionisten beim Zugang zu Finanzdienstleistungen und Versicherungen.
Dieses Themenfeld werde die Afpa „umfassend beleuchten“, kündigt Herzhofer an. Letztlich wolle man „mit Mitstreitern etwa aus Konsumentenschutz, Volksanwaltschaft und Pensionistenverbänden Verbesserungen erreichen“.
Dabei geht es zum einen um technische Aspekte. Für weniger versierte Ältere könne es zum Problem werden, wenn Bankfilialen schließen und immer mehr Dienste via App zu erledigen sind.
Auch auf Produktebene identifiziert Herzhofer Schwierigkeiten. „Versuchen Sie eine Versicherung ab einem bestimmten Alter zu erhalten. Entweder gibt es keine Produkte auf dem Markt oder sie sind übermäßig teuer“, so Herzhofer.
„Auch kündigen manche Versicherer, wenn die Schadensquote – oft altersbedingt – gestiegen ist. Und dann wird es besonders schwierig, dieses Risiko neu versichern zu lassen.“
Auf nahezu unüberwindbare Hürden könne ein Pensionist stoßen, wenn er einen Kredit etwa für eine Wohnungssanierung braucht.
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