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Bevormundung?

20.1.2009 – Ich verfolge die laufende Helmpflichtdiskussion seit einigen Jahren: konkret, seit Südtirol diese Pflicht einführte. Es ist aus meiner Sicht das alte Dilemma: Kann und soll man versuchen mögliche Lebensrisiken präventiv auszuschalten und soll das verpflichtend geschehen? Hat die Allgemeinheit überhaupt ein Recht dazu, dem Einzelnen in bestimmten Fällen vorzuschreiben, was aus deren Sicht zu tun ist?

Ich vermute ja, weil ja auch die möglichen volkswirtschaftlichen Kosten uns alle betreffen. Ist das in jedem Fall auch wünschenswert? Nein, ich denke die (risikoaverse) Gesellschaft darf sich nicht in alle privaten Belange einmischen, auch wenn die Allgemeinheit die Kosten trägt. Sollen Schwimmer im Zukunft aus Sicherheitsgründen (Herzinfarkt) präventiv einen Schwimmreifen tragen, Winter-Jogger verpflichtend Handschuhe und eine Haube tragen oder Fußballer einen Fußstützverband, um stumpfen Verletzungen vorzubeugen?

Ich jedenfalls möchte in einer derartigen Gesellschaft nicht leben müssen. Können wir durch permanente Risikominimierung das Leben wirklich attraktiver gestalten – anders gefragt: ist Risiko nicht Teil des Lebens? Persönlich habe ich mir als Skitourengeher und oftmaliger Querfeldeinabfahrer letztes Jahr einen Helm gekauft, ich möchte aber nicht dazu vergattert werden, ihn tragen zu müssen, sondern trage ihn gerne und freiwillig. Ich bin manchmal erstaunt, wie wenig dem durchschnittlichen Österreicher an persönlicher Einsicht zugetraut wird.

Andreas Baumgartner

tbs.baumgartner@aon.at

zum Artikel: „Helmpflicht spart Kosten”.

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