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Der Vergleich macht(e) sicher – sollte man meinen

3.6.2014 – Wieso sich die private Versicherungswirtschaft teilweise so vehement für die obligatorische Katastrophendeckung ausspricht, ist für mich schwer nachvollziehbar. Die Logik, der gemäß Häuser und Wohnungen in sicherster Lage gleich behandelt werden sollen/müssen, wie jene entlang und in den Flussauen oder Siedlungen unter Lawinenhängen, kann nur dann nachvollzogen werden, wenn bei anderen Risken ebenso verfahren wird.

Ein paar Beispiele: Private Krankenversicherungen werden unabhängig von Alter und Gesundheitszustand angeboten, Lebensversicherungen detto, und Juweliere mit oder ohne Alarmanlage werden gleich tarifiert wie ein Trafik oder ein Installateur.

Aber selbst wenn man diese grundsätzliche Problematik (die meines Erachtens die Grundfesten privater Versicherungswirtschaft aushebelt) beiseite lässt, schafft man innerhalb dieses geplanten Modells doch die nächste Ungereimtheit. Bekommen die nicht versicherten Haushalte dann weiter Schadenersatz aus dem Katastrophenfonds? Wird bei unterversicherten Objekten auch für die Katastrophendeckung Unterversicherung eingewendet? – Und der Rest dann wieder vom Katastrophenfonds ersetzt? Was passiert bei Zahlungsverzug etc. ...?

Statt eine unbefriedigende Situation durch eine noch schlechtere zu ersetzen, sollte man eine wahrhaft gerechte und konstruktive Lösung verfolgen:

1) Der Katastrophenfonds wird aufgelöst – oder die Gegenrechnung mit privaten Versicherungsleistungen wird aufgehoben.

2) Für private Vorsorge im Rahmen einer entsprechenden Versicherungsdeckung wird ein eigener Sonderausgabenrahmen geschaffen, und somit jene, die privat vorsorgen, steuerlich unterstützt.

3) Für die roten Zonen kann – wenn die private Versicherungswirtschaft wirklich eine lückenlose Deckung anbieten will oder muss, dieselbe Regelung gefunden werden, wie mit den Zwangszuweisungen bei der Kfz-Versicherung. Da zahlt ja ein Nullstufenfahrer auch 20 bis 25 Prozent der höchsten Stufe!

Mit einigem Nachdenken lassen sich sicherlich noch weitere Alternativen finden, bei denen der Gedanke einer angemessenen Risikoprämie nicht mit Füßen getreten wird.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@unabhaengigeswirtschaftsforum.at

zum Artikel: „„Wir haben eigentlich umsonst eingezahlt“”.

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