Keine Bevorzugung für Makler

16.12.2008 – Die Diskussion um gesetzliche Abgrenzung der verschiedenen Berufsgruppen ist gut und recht. Aber wie sieht die Praxis von Seiten der Versicherer aus? Die Versicherer machen bei der Annahme von Geschäften keinen Unterschied, von wem diese eingereicht werden, sie nehmen alles was sie kriegen können.

Der Makler wird hier ganz, ganz sicher nicht bevorzugt. Wir Makler haben eine für mich unsinnig hohe Haftung gegenüber den Versicherungsnehmern im Vergleich zum Agenten oder Außendienstmitarbeiter, das wird aber von niemanden honoriert. Im Gegenteil, wir stehen bei jedem Geschäft immer mit einem Bein vor dem Richter.

Von den Versicherern werden ohnehin immer neue Hintertürl (eigene Maklerschienen ) aufgemacht,  damit für Agenten oder Außendienstmitarbeiter eine Möglichkeit besteht, Geschäfte anderwärtig zu platzieren um den Kunden zu halten (siehe zum Beispiel Raiffeisenbanken). Nur traut sich keiner etwas wirklich Effektives dagegen zu unternehmen.

Was hilft also die Abgrenzung nach außen, wenn sie im Inneren sowieso immer unterlaufen wird. Hier geht es um unsere Provisionen bzw. unsere wirtschaftliche Exsistenz. Das ist, so glaube ich, mindestens so wichtig wie die Abgrenzung nach außen.

Akad.Vkfm Harald Karner

harald.karner@hkv.at

zum Artikel: „Konflikt um Vermittler-Verordnung eskaliert”.