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Warum für Versicherungen goldene Zeiten kommen

16.4.2024 – Die Versicherungsbranche sei privilegiert und bisher wenig von Disruption betroffen, Ökosysteme bieten neue Chancen, die Digitalisierung werde sich positiv auf die Kosten auswirken. Das sind einige der Gründe, warum Uniqa-Chef Andreas Brandstetter optimistisch in die Zukunft blickt.

Uniqa-Chef Andreas Brandstetter blickt optimistisch in die Zukunft (Bild: VJ)
Uniqa-Chef Andreas Brandstetter blickt optimistisch in die Zukunft (Bild: VJ)

„Goldene Zeiten liegen vor uns.“ Das sagte Uniqa-CEO Andreas Brandstetter beim 12. Insurance Forum Austria der Business Circle Management FortbildungsGmbH im burgenländischen Stegersbach.

Versicherungen würden eine große Rolle an neuralgischen Punkten des gesellschaftlichen Wandels spielen. Es gebe „unglaublich viele Chancen“ für die Versicherungswirtschaft, was insgesamt einen optimistischen Ausblick rechtfertige. Mit fünf Thesen untermauert Brandstetter seine Erwartungen.

These 1: Unglaublich privilegiert

Die Versicherungsbranche sei „unglaublich privilegiert“, so Brandstetter. Sie sei im Unterschied zu anderen Branchen bisher weitgehend von Disruption verschont geblieben – der Anteil des digitalen Geschäfts liege seit Jahrzehnten bei nur einem Prozent. Und sie habe Zeit für Transformation.

Dazu komme, dass es kaum eine Branche mit so hohen Eintrittsbarrieren gebe wie die Versicherungsbranche; nur die wenigsten Insurtechs hätten sich durchgesetzt. Auch „der Regulator schützt uns“, und das werde sich nicht ändern.

Und schließlich würden wir in einer zutiefst hedonistischen und konsumfixierten Gesellschaft leben, die ihre Bedürfnisse stillen will. Dafür benötige sie Schutz durch Versicherungen. Auch das werde sich nicht ändern.

These 2: Bewegungsspielraum nimmt zu

Die Versicherungswirtschaft stehe auf zwei Beinen: Standbein sei, dass das Kerngeschäft erfüllt werde, betont Brandstetter. Die Erwartung der Kunden, „dass wir unseren Laden im Griff haben“, werde weiter steigen, wie es in der digitalen Welt auch in anderen Bereichen gefordert wird.

Das zweite Bein, sozusagen das Spielbein, sei Innovation. Dabei komme den Versicherungen zugute, dass in digitalen Zeiten die Grenzen zwischen den Industrien verschwinden, wobei Brandstetter auf die vier Ökosysteme Mobilität, Wohnen, Gesundheit und Risikomanagement verweist.

Dies eröffne Versicherungen die Chance, in andere Ökosysteme einzusteigen und vergrößere ihren Aktionsraum. Größtes Asset in diesem Zusammenhang seien die Kunden. Brandstetter: „Wir haben Asset-Strukturen in die Brieftaschen unserer Kunden!“

These 3: Einige werden nicht überleben

Die Versicherungsbranche halte viel aus, und man stirbt nicht gleich, sagt Brandstetter. Dennoch: „Einige von uns werden nicht überleben.“

Viele Firmen hätten keine Antwort auf die Frage: „Was soll der Welt gefehlt haben?“ Gerade Versicherungen seien einander ähnlich und hätten ähnliche Produkte. Sie müssten sich deshalb fragen, ob sie einen USP haben und ihren Claim erfüllen.

Brandstetter ist aber überzeugt, dass es einen Unterschied gibt. Dieser müsse klar, glaubwürdig und authentisch transportiert werden: „Wie gut und glaubwürdig sind wir, Menschen anzuziehen?“

These 4: Kundenzentrierung wird täglich wichtiger

Seit langem habe „Customer first“ höchste Priorität. Und doch „brechen wir jeden Tag zehntausend Mal dieses Gebot“. Aber die Menschen wären nicht mehr bereit, für organisatorische Ineffizienzen zu bezahlen.

Nach wie vor „haben wir eine grottenschlechte Administrationskostenquote“, so Brandstetter; hier werde Druck auf die Branche zukommen, auch vom Regulator, der zukünftig die Kosten mehr als derzeit thematisieren werde.

Für die Versicherungsbranche gehe es um die Frage, wie standardisiert und modular aufgebaut ihre Produkte sind. Positiv auswirken werde sich hier ein „Mehr an Dunkelverarbeitung“.

These 5: Team und Kultur machen den Unterschied

Leadership sei heute zum „Hochleistungssport“ geworden, sagt Brandstetter. Es brauche Agilität und Disziplin, und man müsse sich fragen: „Welche Fehler machen wir?“, weil Kunden Fehler immer weniger verzeihen würden.

Große Herausforderung „in dieser Zeit“ sei es, die Menschlichkeit nicht zu verlieren, weshalb Selbstmanagement besonders wichtig sei.

Und schließlich sei es auch entscheidend, die gleiche Sprache zu sprechen. Dabei gehe es nicht darum, sich anzubiedern: „Wenn ich nicht in der Lage bin, komplizierte Zusammenhänge zu erklären, wird es eng.“ Das sei extrem wichtig für das Team, betont Brandstetter abschließend.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Ausbildung · Digitalisierung · Gesundheitsreform · Insurtech
 
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