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Hauptversammlung der VIG von Störaktion unbeeindruckt

26.5.2025 – Der Zugang zu den Kapitalmärkten sei ein entscheidender Faktor für den Erfolg der VIG gewesen, betonte Generaldirektor Hartwig Löger bei der Hauptversammlung. Nach den starken Ergebnissen des Vorjahres wurde eine Dividende von 1,55 Euro je Aktie vorgeschlagen und beschlossen.

Die Hauptversammlung der VIG fand in der Wiener Stadthalle statt (Bild: VJ)
Die Hauptversammlung der VIG fand in der Wiener Stadthalle statt (Bild: VJ)

Am 17. Oktober 1994 notierte die Aktie der damaligen Wiener Städtischen Versicherung erstmals an der Wiener Börse. Darauf nahm Generaldirektor Hartwig Löger bei der diesjährigen Hauptversammlung der Vienna Insurance Group AG in der Vorwoche Bezug.

Er betonte, dass der Zugang zu den Kapitalmärkten ein entscheidender Faktor für den Aufstieg der VIG zur „führenden Versicherungsgruppe in CEE“ mit einem Marktanteil von inzwischen 19 % in ihren Kernmärkten gewesen sei.

Im Vorjahr habe man mit einem Prämienwachstum um 10,5 Prozent auf mehr als 15 Milliarden Euro und einer Steigerung des Vorsteuerergebnisses um 14,1 Prozent auf mehr als 880 Millionen „starke Schlüsselkennzahlen“ geliefert. Ziel für heuer sei ein Ergebnis vor Steuern von 950 Millionen bis einer Milliarde Euro.

Im Fokus des Konzerns stünden die Positionierung der Nachhaltigkeit als Kern des Geschäftsmodelles, die strategische Partnerschaft mit der Erste Group – die geplante Akquisition des Finanzinstituts in Polen eröffne auch der VIG Chancen – sowie Künstliche Intelligenz, so Löger.

Höhere Dividende

Die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende in Höhe von 1,55 Euro pro Aktie wurde einstimmig beschlossen. Gemäß der im November 2023 beschlossenen Dividendenpolitik, die die Vorjahresdividende jeweils als Minimumdividende festlegt, kam es auch heuer wieder zu einer Erhöhung.

Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage, der wirtschaftlichen Situation und der Entwicklungen im Kontext des Klimawandels beruhe der Dividendenvorschlag auf einer sorgfältigen Prüfung sämtlicher maßgeblicher bekannter Entscheidungsgrundlagen, hieß es dazu in den Erläuterungen zur Tagesordnung.

Insgesamt werden damit 198,4 Millionen Euro ausgeschüttet, der restliche Bilanzgewinn von rund 194 Millionen Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen. Dividenden-Ex-Tag ist der 26. Mai, Zahltag der 27. Mai.

VIG: Dividenden 2011 bis 2022

Jahr

Dividende

Jahr

Dividende

Jahr

Dividende

2011

1,10

2016

0,80

2021

1,25

2012

1,20

2017

0,90

2022

1,30

2013

1,30

2018

1,00

2023

1,40

2014

1,40

2019

1,15

2024

1,55

2015

0,60

2020

0,75

Aktionärskritik und Störaktion

In der Generaldebatte wurde unter anderem die „hypervorsichtig formulierte Dividendenpolitik“ und die „bescheidene Dividende“ kritisiert, ebenso wie der zu kleine Streubesitz und der geringe Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat.

Besorgnis bezüglich der ukrainischen Gesellschaften zerstreute der Vorstand: Man bekenne sich ganz klar dazu, in der Ukraine zu bleiben. Zu den Abschreibungen der Unternehmensanleihen von Signa und KTM betonte Vorständin Liane Hirner, dass bei den Investitionen damals alle Anforderungen eingehalten wurden.

Eine Störaktion von Attac, Greenpeace und der tschechischen NGO Re-set, die der VIG eine „völlig unzureichende Klimapolitik“ vorwarfen und Transparente mit der Aufschrift „VIGs Untätigkeit bedroht auch Sie!“ hochhielten, wurde vom Saalservice schnell beendet.

Und Löger bekräftigte sein klares Bekenntnis zu Transformation, ESG und Klimaschutz und lud den Greenpeace-Aktivisten Marc Dengler sowie einen weiteren kritischen Aktionär zu einem persönlichen Gespräch ein.

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Geschäftsbericht  · Nachhaltigkeit · Steuern
 
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