17.12.2025 – In ihrer traditionellen Bilanzvorschau auf das laufende Geschäftsjahr kurz vor Jahresende präsentiert die Oberösterreichische Versicherung ein Prämienwachstum um 4,4 Prozent auf rund 590 Millionen Euro. Dank eines ruhigen Schadenverlaufs hat sich die Combined Ratio auf 93,9 Prozent verbessert, das EGT stieg um knapp acht Prozent auf 42 Millionen Euro. Das Unternehmen befinde sich auf gutem Kurs und sei von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung noch weniger betroffen, sagt Generaldirektor Othmar Nagl.

Erstmals präsentierte heuer ein Vorstandstrio die vorläufigen Ergebnisse der Oberösterreichischen Versicherung AG für das heurige Jahr: Generaldirektor Othmar Nagl, Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner und der neue Vorstandsdirektor Robert Wasner (VersicherungsJournal 17.9.2025).
Zwar weise die Oberösterreichische auch 2025 gutes Wachstum auf, Nagl betont aber, dass Konjunktur und Arbeitsmarktsituation die Branche etwas zeitverzögert treffen. Bislang sei das Unternehmen auch von der Insolvenzentwicklung in Österreich nicht betroffen.
Die Oberösterreichische befinde sich „auf gutem Kurs“, heißt es dazu in einer Medieninformation. Man habe einen Prämienzuwachs über der Marktentwicklung verzeichnet, Kunden- und Mitarbeiterzahl seien gestiegen. Vor allem in der Landwirtschaft habe es aber eine herausfordernde Schadenbelastung gegeben.
Indexierung habe heuer im Gegensatz zu den Vorjahren eine geringere Rolle gespielt, erläutert Kühtreiber-Leitner. Dank des starken Vertriebs habe man ein Bestandswachstum um 6,6 Prozent verzeichnet, wobei der Zuwachs aus allen Sparten gekommen sei.
Das Gesamtprämienvolumen erwartet Nagl bei rund 590 Millionen Euro, was einem Zuwachs um 4,4 Prozent entspricht. Im Kerngeschäft, dem Schaden-Unfall-Bereich, sei eine Steigerung um 6,5 Prozent erzielt worden.
Deutlich gestiegen seien dabei vor allem die Prämien im Kfz-Bereich: Bei Haftpflicht und Kasko habe man ein Plus von 8,8 Prozent verzeichnet. Vor allem dank der fondsgebundenen Lebensversicherung sei auch im Bereich Leben ein Prämienplus von 0,8 Prozent erreicht worden.
Die Kundenzahl sei um 30.000 auf 466.000 gestiegen, so Kühtreiber-Leitner. Alle Vertriebswege hätten dabei „sehr gut performt“. Das Kundenportal „Click“ werde von rund 82.000 Usern genutzt, die Nutzerzahlen würden um etwa 700 pro Monat steigen.
Extremwetterereignisse hätten Oberösterreich im heurigen Jahr nur gestreift, so Nagl. Und auch sonst sei es ein „eher ruhiges Jahr“ gewesen, was sich günstig auf die Schadenquote ausgewirkt habe: Diese wird per Jahresende bei voraussichtlich 58,9 Prozent erwartet.
Zwar habe es keine flächendeckenden Extremwetterereignisse gegeben, ein Tornado im Juli, der in Taufkirchen an der Pram eine Schneise der Verwüstung hinterlassen habe, sei allerdings für Oberösterreich ein echtes Novum gewesen, betont Wasner.
Die Entwicklung der Naturkatastrophenschäden zeige einmal mehr, dass die Versicherungsbranche Lösungen für eine nachhaltige Naturkatastrophen-Deckung benötige. Wasner fordert in diesem Zusammenhang „politische Unterstützung und einen gemeinsamen Schulterschluss“.
Einen Anstieg der Schadenfälle verzeichne die Oberösterreichische laut Nagl allerdings in der Unfallversicherung, dabei handle es sich vor allem um Unfälle mit Fahrrädern und E-Scootern. Und in der Sparte Feuer liege die Schadenquote aufgrund von Bränden in der Landwirtschaft deutlich über 100 Prozent.
Der allgemein ruhige Verlauf des Versicherungsjahres 2025 habe zur Verbesserung der Combined Ratio von 95,1 Prozent im Vorjahr auf voraussichtlich 93,9 Prozent geführt.
Prämienwachstum und die, wie es in der Bilanzvorschau heißt, „solide Versicherungstechnik“ hätten zum Anstieg des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf rund 42 Millionen Euro beigetragen (2024: 38,9 Millionen Euro).
| Kennzahl | 2025 Bilanzvorschau | 2024 final |
|---|---|---|
| * inkl. Nebenleistungen, aus direktem und indirektem Geschäft; wenn nicht anders angegeben in Millionen Euro (Quelle: OÖV) | ||
| Verrechnete Prämien* | ~ 590 | 564,3 |
| Combined Ratio | ~ 93,9 % | 95,1 % |
| EGT | ~ 42 | 38,9 |
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