18.8.2025 – Während sich der Bereich Schaden/Unfall im ersten Halbjahr sehr positiv entwickelt hat, ging der Gewinn in den Bereichen Leben- und Krankenrückversicherung sowie bei Corporate Solutions zurück. Insgesamt verzeichnete die Gruppe aber einen deutlichen Gewinnanstieg, das Ziel, im Gesamtjahr einen Gewinn von mehr als 4,4 Milliarden US-Dollar zu erzielen, wurde bestätigt.
Swiss Re hat im ersten Halbjahr einen Gewinn von 2,6 Milliarden US-Dollar erzielt und damit das Ergebnis des Vorjahreszeitraums deutlich übertroffen. Dazu beigetragen haben robuste versicherungstechnische Margen und ein solides Anlageergebnis, so der Konzern.
Das starke Ergebnis spiegle die anhaltende Fokussierung auf Underwriting-Qualität, sorgfältige Portefeuillemanagement und eine umsichtige Anlagestrategie wider, betont Group-CEO Andreas Berger in einer Adhoc-Mitteilung.
Während der Versicherungsumsatz der Gruppe gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 von 22,2 auf 20,9 Milliarden US-Dollar sank, verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis auf 3,0 Milliarden (erstes Halbjahr 2024: 2,9 Milliarden) US-Dollar.
Die Rendite auf Kapitalanlagen verbesserte sich von 4,0 auf 4,1 Prozent (auf Jahresbasis); zurückzuführen sei dies auf höhere wiederkehrende Erträge sowie auf den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung im ersten Quartal.
P&C Re (Property & Casualty Reinsurance) steigerte den Gewinn von 992 Millionen auf 1,2 Milliarden US-Dollar. Der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich von 84,3 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 81,1 Prozent.
Neben „diszipliniertem Underwriting“ seien geringere Forderungen aus Großschäden infolge von Naturkatastrophen, eine günstige Entwicklung der Rückstellungen für Schäden aus früheren Jahren und ein solides Anlageergebnis dafür verantwortlich gewesen.
Der Versicherungsumsatz reduzierte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum dagegen von 9,7 auf 8,9 Milliarden US-Dollar deutlich. Gründe seien Maßnahmen zur Portefeuillebereinigung und eine erhöhte Umsatzsaisonalität zwischen erstem und zweitem Halbjahr gewesen.
Swiss Re habe im Juni und Juli Verträge mit einem Prämienvolumen von 4,5 Milliarden US-Dollar erneuert; gegenüber dem Geschäft, das zur Erneuerung anstand, bedeutet dies ein Minus von 5,9 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf die „fortgesetzte Bereinigung der Haftpflichtsparten“.
Bei den Vertragserneuerungen habe man eine Preiserhöhung von 2,3 Prozent erzielen können, so Swiss Re. Die Schadenannahmen stiegen dagegen um 4,6 Prozent. Die Portefeuillequalität entspreche den Finanzzielen der Gruppe für das laufende Geschäftsjahr.
Corporate Solutions erzielte im ersten Halbjahr einen Gewinn von 430 Millionen US-Dollar nach 441 Millionen im ersten Vorjahreshalbjahr.
Belastet war die Sparte durch höhere Forderungen aus Man-made-Schäden in Höhe von 193 Millionen US-Dollar. Wichtigste Treiber seien dabei die Waldbrände in Los Angeles und der tropische Zyklon Alfred in Queensland (Australien) gewesen.
L&H Re (Life & Health Reinsurance) verzeichnete einen Gewinnrückgang von 883 auf 839 Millionen US-Dollar. Das umfangreiche Bestandsgeschäft habe einen robusten Beitrag geliefert, im Neugeschäft seien Margen solide gewesen, heißt es in der Mitteilung.
Angesichts des starken Ergebnisses halte Swiss Re an den Zielen für das Gesamtjahr fest, schreibt der Vorstand im Brief an die Aktionäre.
Erwartet wird ein Gewinn von mehr als 4,4 Milliarden US-Dollar. Im Bereich P&C Re wird ein Schaden-Kosten-Satz von weniger als 85 Prozent angestrebt, im Bereich Corporate Solutions von weniger als 91 Prozent.
Angesichts der allgemeinen geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheit bleibe man aber wachsam, „zumal jetzt der Höhepunkt der Sturmsaison bevorsteht“, so Berger. Der Fokus liege weiterhin auf diszipliniertem Underwriting und Kosteneffizienz.
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