11.9.2024 – Um 6,4 Prozent mehr Prämienvolumen im ersten Halbjahr, ein geringeres versicherungstechnisches Ergebnis, dafür ein höheres Finanzergebnis: Im ersten Halbjahr schrieben die österreichischen Versicherer in Summe 1,07 Milliarden Euro Vorsteuergewinn, um 8,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023.
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) stellt der heimischen Versicherungswirtschaft in ihrem am Dienstag veröffentlichten „Quartalsbericht Q2 2024 Versicherungsunternehmen“ ein gutes Zeugnis aus.
„Signifikante Steigerung des Prämienvolumens, gute Ertragslage und Solvabilität“ – so stellt sich die Branche aus Sicht der Aufsichtsbehörde aktuell dar.
Ein Blick auf das zweite Quartal zeigt: Die Prämieneinnahmen nahmen gegenüber dem zweiten Quartal 2023 um +6,01 Prozent auf 5,68 Milliarden Euro zu.
Am stärksten ging die Prämiensumme in mit +10,2 Prozent der Krankenversicherung nach oben, am schwächsten in der Lebensversicherung, die gerade noch ein Plus schaffte (+0,2 Prozent).
Sparte | Verrechnete Prämien | Aufwendungen | ||
---|---|---|---|---|
Q2 2024 | +/– | Q2 2024 | +/– | |
Angaben in Mio. Euro. – Quelle: FMA. | ||||
Schaden/Unfall | 3.629,84 | +7,27 % | 2.180,87 | +4,97 % |
Leben | 1.261,19 | +0,21 % | 1.690,58 | –6,54 % |
Kranken | 790,51 | +10,19 % | 524,22 | +8,61 % |
Gesamt | 5.681,54 | +6,01 % | 4.395,68 | +0,61 % |
Im gesamten ersten Halbjahr stieg das Prämienvolumen auf 12,65 Milliarden Euro (+6,39 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023).
Gewachsen ist es in allen Sparten: in Schaden/Unfall um 7,34 Prozent auf 8,42 Milliarden Euro, in der Lebensversicherung um 1,00 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro und in der Krankenversicherung um 11,03 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro.
Dem standen im ersten Halbjahr Aufwendungen für Versicherungsfälle in Höhe von 8,95 Milliarden Euro gegenüber (+3,74 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023).
Bleiben wir im ersten Halbjahr: Anders als das Prämienvolumen verringerte sich das versicherungstechnische Ergebnis gegenüber dem ersten Halbjahr 2023, und zwar um 2,7 Prozent auf 363,26 Millionen Euro.
Das Finanzergebnis erhöhte sich hingegen um 3,05 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Dieser Saldo ergibt sich aus 2,02 Milliarden Euro Kapitalertrag (+1,01 Prozent) und 484,2 Millionen Kapitalaufwand (–4,96 Prozent).
Unter dem Strich verbesserte sich der Vorsteuergewinn (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, EGT) um 8,57 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro.
Sparte | Versicherungs-technisches Ergebnis | Ergebnis d. gewöhnl. Geschäftstätigkeit | ||
---|---|---|---|---|
H1 2024 | +/– | H1 2024 | +/– | |
Angaben in Mio. Euro. – Quelle: FMA. | ||||
Schaden/Unfall | 255,80 | –4,00 % | 922,30 | +11,84 % |
Leben | 52,65 | –24,52 % | 94,49 | –25,48 % |
Kranken | 54,81 | +47,33 % | 54,15 | +54,64 % |
Gesamt | 363,26 | –2,72 % | 1.070,94 | +8,57 % |
„Die Summe aller Assets zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) der Versicherungsunternehmen lag zu Jahresmitte bei rund 106,3 Milliarden Euro“, berichtet die FMA. Damit seien sie um etwa 1,56 Milliarden höher als ein Jahr davor.
Die stillen Reserven der Kapitalanlagen (ohne fonds- und indexgebundene Lebensversicherung) sanken gegenüber dem Vorquartal um 5,17 Prozent auf 12,36 Milliarden Euro.
Die Solvabilität der österreichischen Versicherungsunternehmen „ist weiterhin sehr stabil“, so die FMA.
Rund neun von zehn Versicherungsunternehmen (87,5 Prozent) wiesen zur Jahresmitte einen Solvabilitätsgrad (SCR) von über 200 Prozent aus, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel wie erforderlich.
Der Median betrug zur Jahresmitte 259,65 Prozent (Jahresmitte 2023: 257,20 Prozent; 2022: 230,56 Prozent; 2021: 221 Prozent; 2020: 199,29 Prozent).
Der „Quartalsbericht Q2 2024 Versicherungsunternehmen“ kann als PDF-Dokument von der Website der FMA heruntergeladen werden.
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