Vienna Insurance Group prüft Mega-Akquisition

11.8.2025 – Die VIG hat mit der Nürnberger Versicherung eine Vereinbarung für eine exklusive Due Diligence zum möglichen Erwerb einer kontrollierenden Mehrheit von mehr als 50 Prozent vereinbart.

VIG-Generaldirektor Hartwig Löger (Bild: Ian Ehm)
VIG-Generaldirektor Hartwig Löger
(Bild: Ian Ehm)

Die Vienna Insurance Group AG hat mit der Nürnberger Beteiligungs-AG die Durchführung einer exklusiven Due-Diligence-Prüfung zum möglichen Erwerb einer kontrollierenden Mehrheit von mehr als 50 Prozent an dem deutschen Versicherungskonzern vereinbart.

Grundlage dafür bilde die hohe Kapitalstärke der VIG mit einer Solvenzquote von 261 Prozent per Ende 2024, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Nürnberger könnte als deutscher Erstversicherer zur weiteren Diversifikation der Portfolios der VIG beitragen, betont Generaldirektor Hartwig Löger.

Die VIG biete auf Basis ihrer Mehrmarkenstrategie und des in der Gruppe etablierten lokalen Unternehmertums ideale Voraussetzungen zur Standortsicherung und zum Identitätserhalt der Marke Nürnberger, so Löger weiter.

Das Ergebnis der Prüfungen und der Verhandlungen über Einzelheiten einer Transaktion sei ebenso offen wie deren Zustandekommen, betont die Nürnberger. Über weitere relevante Entwicklungen soll entsprechend den gesetzlichen Verpflichtungen informiert werden.

Nürnberger prüft Unternehmensstrategie

Bereits am 14. Mai meldete der Nürnberger-Vorstand, aktuell zu prüfen, ob die Strategie der Unabhängigkeit „auch angesichts der derzeitigen Transformation für die Zukunft im Unternehmensinteresse liegt oder der Weiterentwicklung bedarf und welche Handlungsoptionen die Gesellschaft hat“.

Am 8. August schließlich wurde bekanntgegeben, dass man sich in Gesprächen mit mehreren Versicherungsunternehmen befinde, die ein Interesse am Erwerb eines Mehrheitsanteils an der Nürnberger haben.

Der Vorstand habe entschieden, „zunächst die Gespräche mit einem der Unternehmen, der VIG, zu vertiefen“. Maßgeblich dafür seien insbesondere die strategischen Optionen, die finanziellen Investmentindikatoren und die Zusagen zur Standortsicherung sowie zum Erhalt der Marke und Identität der Nürnberger gewesen.

Über die Nürnberger Versicherung

Muttergesellschaft des Konzerns, dessen Wurzeln in der 1884 gegründeten „Nürnberger Lebensversicherungs-Bank AG“ liegen, ist die an der Frankfurter Börse im Freiverkehrssegment Scale gelistete Nürnberger Beteiligungs-AG.

Größte Aktionäre sind laut Geschäftsbericht 2024 die „Neue Seba Beteiligungsgesellschaft mbh“, Nürnberg (18,84 Prozent), die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft mit deren Tochtergesellschaften (19,10 Prozent), die Versicherungskammer Bayern (16,26 Prozent) sowie Daido Life Insurance Company, Osaka/Japan (14,99 Prozent).

Zur Nürnberger Gruppe zählen unter anderem die Nürnberger Lebensversicherung samt Nürnberger Pensionskasse und Nürnberger Pensionsfonds, die Nürnberger Allgemeine Versicherung mit der Garanta Versicherungs-AG, die Nürnberger Krankenversicherung und die Fürst Fugger Privatbank.

Für 2024 hat der Konzern gebuchte Bruttobeiträge von 3,67 Milliarden berichtet. Aufwände für Versicherungsfälle summierten sich auf 2,80 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern fiel mit minus zehn Millionen Euro negativ aus. Die Kapitalanlagen des Konzerns beliefen sich auf 35,12 Milliarden Euro.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Geschäftsbericht  · Lebensversicherung · Pensionsfonds · Pensionskasse · Rückversicherung · Steuern · Strategie
 
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
22.8.2022 – Angesichts der bereits angekündigten Abschreibung auf russische Anleihen und hoher Belastungen durch Großschäden und Naturkatastrophen sei das Ergebnis der Uniqa im ersten Halbjahr solide, erklärt CEO Andreas Brandstetter. Einen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr gibt es nicht. (Bild: Uniqa/Keinrath) mehr ...
 
19.8.2022 – Nach einem sehr guten ersten Halbjahr gibt die Vienna Insurance Group für das Gesamtjahr keine Prognose ab. Die Auswirkungen der aktuellen Unsicherheiten auf die Geschäftsentwicklung des Konzerns seien nicht abschätzbar. (Bild: Ian Ehm) mehr ...
 
30.3.2022 – Trotz Pandemie und starken Unwettern hat die Zürich das vergangene Jahr gut abgeschlossen und den Kundenstock ausgebaut. Für die Zukunft zeigt sich Vorstandsvorsitzende Andrea Stürmer zuversichtlich. (Bild: Zürich) mehr ...