28.8.2025 – Die Vienna Insurance Group hat im ersten Halbjahr Prämiensteigerungen in allen Segmenten und Sparten verzeichnet. Geringere Belastungen durch Unwetterschäden und Naturkatastrophen und eine sehr gute Entwicklung in Polen und Tschechien haben zum deutlichen Ergebnisanstieg geführt. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin eine positive Ergebnisentwicklung.
Es sei im ersten Halbjahr erneut gelungen, starke Ergebnisse zu erzielen, schreibt Vorstandsvorsitzender Hartwig Löger im Editorial des Halbjahresfinanzberichts der Vienna Insurance Group AG.
Die positive Entwicklung der ersten sechs Monate mit Zuwächsen bei Prämien und Gewinn unterstreiche, dass der Konzern in Zentral- und Osteuropa „bestens aufgestellt“ ist, so Löger weiter.
Die „ausgezeichnete“ Kapitalausstattung ermögliche es, Opportunitäten für attraktive Wachstumschancen zu nützen. Die VIG hatte zuletzt eine Akquisition in Moldawien (VersicherungsJournal 26.8.2025) und die Prüfung einer Übernahme der Nürnberger Versicherung (VersicherungsJournal 11.8.2025) gemeldet.
Aufgrund der „sehr guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2025“ erwartet das Management für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern am oberen Ende der bisher kommunizierten Bandbreite (VersicherungsJournal 28.5.2025) von 950 Millionen bis einer Milliarde Euro.
Die verrechneten Prämien sind im ersten Halbjahr in allen berichtspflichtigen Segmenten und in allen Sparten gestiegen, so die VIG. Gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres belief sich das Plus auf 8,7 Prozent.
Besonders positiv hätten sich die Segmente „Erweiterte CEE“ mit +10,1 Prozent, Österreich (+5,2 Prozent), Spezialmärkte (+19,0 Prozent) und Polen (+15,2 %) entwickelt.
In der Lebensversicherung ohne Gewinnbeteiligung stiegen die Prämien um 32,7 Prozent, in der Fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung um 26,4 Prozent. Deutlich gewachsen sind auch die Krankenversicherung mit +15,0 Prozent und die Kfz-Haftpflichtversicherung mit +12,5 Prozent.
Die versicherungstechnischen Erträge erhöhten sich um 8,1 Prozent, was vor allem auf das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung in den Segmenten Erweiterte CEE und Spezialmärkte zurückzuführen sei.
Deutlich geringere Belastungen durch Unwetterschäden und Naturkatastrophen im Vergleich zur Vorjahresperiode haben zur Verbesserung der Netto Combined Ratio von 93,3 Prozent im ersten Vorjahreshalbjahr auf nun 91,9 Prozent geführt.
Das operative Gruppenergebnis verbesserte sich um 25,6 Prozent, das Gesamtkapitalveranlagungsergebnis um 32,5 Prozent und das Ergebnis vor Steuern um 10,5 Prozent.
Besonders positiv hätten sich die Segmente Polen und Tschechische Republik entwickelt, belastet wurden die Ergebnisse durch Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten in Ungarn.
Im Segment Österreich konnten die versicherungstechnischen Erträge im ersten Halbjahr um 4,7 Prozent auf 1.831,5 Millionen Euro gesteigert werden. Zurückzuführen sei dies insbesondere auf die positive Entwicklung in der Nichtlebensversicherung, so die VIG.
Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich im selben Zeitraum vorwiegend aufgrund des Anstiegs der versicherungstechnischen Erträge um 2,8 Prozent auf 204,6 Millionen Euro.
Dank der geringeren Belastung durch Unwetterschäden und Naturkatastrophen verbesserte sich die Netto Combined Ratio von 92,1 Prozent im Vorjahreshalbjahr auf 90,4 Prozent.
Die Contractual Service Margin (CSM), der in den Versicherungsverträgen ursprünglich eingepreiste, noch nicht realisierte Gewinn, stieg von 5.523,2 Millionen Euro per Ultimo 2024 auf 6.013,2 Millionen per Ende Juni.
Vorwiegend habe der Anstieg der langfristigen Zinskurven zu einer Reduktion der diskontierten Erfüllungswerte geführt, wodurch sich die CSM zum Stichtag erhöht habe, so die VIG.
Das Gesamtkapitalveranlagungsportfolio stieg seit Jahresende 2024 um 2,3 Prozent auf 45.588,9 Millionen Euro. Die Steigerung sei vorrangig auf höhere Investments im Anleihenportfolio und auf Wertsteigerungen der Investmentfonds zurückzuführen, heißt es im Halbjahresfinanzbericht.
Mit 278 Prozent inklusive Übergangsmaßnahmen befinde sich die Solvenzquote weiterhin „auf sehr hohem Niveau“, so die VIG. Damit zeige die Gruppe eine „unverändert sehr hohe Kapitalausstattung“.
Die VIG habe die Auswirkungen der herausfordernden geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen bisher „sehr gut managen“ können und sei auf das volatile Umfeld gut vorbereitet, so der Konzern.
Auf dieser Basis werde auch für das Geschäftsjahr 2025 weiterhin eine positive Ergebnisentwicklung erwartet. Diversifikation, Kundenzentrierung und Kapitalstärke würden „ausgezeichnete Rahmenbedingungen“ bieten, den erfolgreichen Kurs fortzusetzen.
Kennzahl | Hj. 2025 | Hj. 2024 |
---|---|---|
Millionen Euro - Quelle: VIG | ||
Verrechnete Prämien | 8.569,5 | 7.886,8 |
Versicherungstechnische Erträge | 6.396,9 | 5.919,0 |
Versicherungstechnisches Ergebnis | 696,1 | 585,0 |
Gesamtkapitalveranlagungsergebnis | 295,6 | 223,1 |
Operatives Ergebnis | 604,2 | 481,0 |
Ergebnis vor Steuern | 531,4 | 481,0 |
Periodenergebnis | 396,8 | 362,6 |
Kennzahl | 30.6.2025 | 31.12.2024 |
Gesamtkapitalveranlagungsportfolio | 45.588,9 | 44.568,3 |
Konzerneigenkapital | 6.755,9 | 6.513,3 |
Solvenzquote | 278 % | 261 % |
Der Halbjahresfinanzbericht 2025 kann von der Website der VIG heruntergeladen werden.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.
Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.
Ihre Vorteile