24.11.2025 – Nachdem es bereits in den vergangenen Jahren Rückgänge bei der Zahl der neu errichteten Wohnungen in Österreich gegeben hat, fiel das Minus 2024 mit 20,2 Prozent besonders hoch aus. Auch die Zahl der neu errichteten Wohngebäude war deutlich rückläufig. Die ebenfalls gesunkene Zahl der Baubewilligungen lässt auch für die Folgejahre keine Erholung erwarten.
Nachdem sich die Zahl fertiggestellter Wohnungen im Jahr 2021 noch auf einem Rekordhoch befunden hatte, wurde danach ein leichter Rückgang verzeichnet. 2024 kamen noch einmal deutlich weniger neue Wohnungen auf den Markt, wie vorläufige Ergebnisse der Statistik Austria zeigen.
Fertigstellungen im Wohnbau würden zeitversetzt dem Trend bei den Baubewilligungen folgen, heißt es dazu in einer Aussendung. Hatte der Bauboom im Jahr 2019 zu einem starken Anstieg der Baubewilligungen geführt, so wirken sich nun die Rückgänge der Baubewilligungen seit 2020 negativ aus.
Bereits 2022 lag die Zahl der Baubewilligungen – erstmals seit 2007 – unter jener der Baufertigstellungen; 2023 erreichte diese Lücke mit 23.506 Wohnungen einen Rekordwert, ehe die Abnahme der Baubewilligungen 2024 deutlich moderater wurde.
2024 wurden Bewilligungen nur für die Errichtung von 32.100 Wohnungen erteilt. Auch in den kommenden Jahren sei daher mit deutlich weniger Fertigstellungen im Wohnbau zu rechnen, erläutert Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria die Entwicklung.
Insgesamt wurden 2024 in Österreich 54.472 neue Wohnungen fertiggestellt; davon befanden sich 41.762 in neu errichteten Gebäuden, 12.710 Wohnungen entstanden im Zuge von An-, Auf- oder Umbautätigkeiten.
Besonders negativ ist die Entwicklung bei den in neuen Gebäuden fertiggestellten Wohnungen: Die Zahl von 41.762 in diesen fertiggestellten Wohnungen bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Jahr davor von 20,2 Prozent.
Den Höchstwert hatten die Baufertigstellungen 2021 erreicht: Damals wurden insgesamt 74.518 Wohnungen fertiggestellt, davon 62.091 in neuen Gebäuden. Die Zahlen von 2024 bedeuten demgegenüber Rückgänge um insgesamt 26,9 Prozent bzw. 32,7 Prozent in neuen Häusern.
Insgesamt seien 2024 in Österreich 17.355 neue Gebäude fertiggestellt worden, so die Statistik Austria. 12.637 davon waren Wohngebäude, von denen der größte Teil wiederum mit 10.635 auf Ein- und Zweifamilienhäuser entfiel. 2.003 Häuser mit drei oder mehr Wohnungen wurden neu errichtet.
Auch bei den neuen Wohngebäuden zeigen sich damit starke Rückgänge: In den zehn Jahren von 2014 bis 2023 waren durchschnittlich jedes Jahr 16.199 Ein- oder Zweifamilienhäuser und 2.743 Häuser mit mehr als zwei Wohnungen errichtet worden.
| Bundesland | Neue Wohnungen insgesamt | davon in neuen Gebäuden | Insgesamt je 1.000 Einwohner |
|---|---|---|---|
| Quelle: Statistik Austria | |||
| Burgenland | 1.728 | 1.368 | 5,7 |
| Kärnten | 2.471 | 1.722 | 4,3 |
| Niederösterreich | 9.055 | 7.182 | 5,2 |
| Oberösterreich | 9.084 | 6.176 | 5,9 |
| Salzburg | 3.370 | 2.480 | 5,9 |
| Steiermark | 7.326 | 5.318 | 5,8 |
| Tirol | 5.379 | 3.607 | 6,9 |
| Vorarlberg | 3.582 | 3.029 | 8,7 |
| Wien | 12.478 | 10.879 | 6,2 |
| Österreich | 54.472 | 41.762 | 5,9 |
In absoluten Zahlen wurden die meisten Wohnungen in Wien fertiggestellt (12.478), gefolgt von Oberösterreich (9.084 und Niederösterreich (9.055). Mit 1.728 wurden die wenigsten Wohnungen im Burgenland fertiggestellt.
Umgelegt auf die Bevölkerungszahl wurden die meisten Wohnungen allerdings in Vorarlberg fertiggestellt: 8,7 je 1.000 Einwohnern. Dahinter rangieren Tirol (6,9 je 1.000 Einwohner) und Wien (6,2 je 1.000). Schlusslicht ist Kärnten mit 4,3 neuen Wohnungen pro 1.000 Einwohnern.
Die durchschnittliche Nutzfläche pro neuer Wohnung ist dagegen im Burgenland mit 139,6 m² am größten. Die kleinsten neu errichteten Wohnungen befinden sich mit durchschnittlich 76,1 m² in Wien.
Weitere, auch historische Daten zu Baufertigstellungen können von einer Website der Statistik Austria heruntergeladen werden.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.
Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.
Ihre Vorteile



