16.5.2025 – Nur die Minderheit greift immer wieder einmal zu generativen KI-Werkzeugen wie ChatGPT, wobei der Anteil bei den Jüngeren aber deutlich größer ist. Das eigene „KI-Wissen“ schätzen drei Viertel als gering oder nicht vorhanden ein; die meisten sind damit auch nicht unzufrieden. Rund ein Drittel beurteilt die zunehmende Nutzung von KI in der Gesellschaft positiv.
Künstliche Intelligenz hier, künstliche Intelligenz dort, künstliche Intelligenz ist in aller Munde – nicht zuletzt auch in der Versicherungsbranche. Wie „aktiv“ ist aber die Bevölkerung, wenn es um die Nutzung von KI-Werkzeugen geht?
Knapp ein Drittel (31 Prozent) hat generative KI-Tools wie ChatGPT oder Le Chat schon einmal benutzt, wie aus einer Erhebung der Statistik Austria über den IKT-Einsatz in Haushalten 2024 hervorgeht.
Die Nutzungsintensität sei aber gering. Nur 4 Prozent nutzten solche Dienste in den letzten drei Monaten vor der Befragung täglich oder fast täglich, 9 Prozent zumindest einmal pro Woche. Als Grund der Nichtnutzung wurde am häufigsten fehlender Bedarf genannt.
Laut den am Donnerstag veröffentlichten Daten haben lediglich 28,0 Prozent in den letzten drei Monaten vor der Befragung die Dienste einer generativen KI gesucht.
Die Unterschiede nach Alter sind allerdings beträchtlich: In der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen nutzten 57,4 Prozent KI. Unter den Schülern und Studenten sind es sogar 75,6 Prozent.
In der Gruppe „25 bis 34 Jahre“ ist der Anteil ebenfalls überdurchschnittlich hoch, ebenso noch bei den 35- bis 44-Jährigen (34,2 Prozent). Je höher das Alter, desto geringer der Nutzungsgrad.
„Das Mega-Thema künstliche Intelligenz ist bei einem Großteil der Bevölkerung in Österreich bislang kaum angekommen“, fasst Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas zusammen.
„Die Nutzung von KI wird eher skeptisch gesehen und generative KI-Tools werden wenig oder gar nicht eingesetzt. Jüngere und Menschen mit Hochschulabschluss sind in Sachen KI jedoch deutlich aufgeschlossener.“
Die zunehmende Nutzung von KI in der Gesellschaft wird zwar von einem etwas größeren Anteil der Befragten positiv gesehen, er hält sich mit 34,8 Prozent aber in Grenzen.
Auch hier zeigen sich Unterschiede: Am aufgeschlossensten sind wieder die jüngsten Altersgruppen (16 bis 24: 50,3 Prozent; 25 bis 34: 43,9 Prozent).
Bei den 35- bis 44-Jährigen sind 36,9 Prozent positiv gestimmt. In den höheren Altersgruppen sinkt dieser Anteil auf rund ein Viertel.
Auffällig ist: Während bei den 65- bis 74-Jährigen nur 5,0 Prozent angeben, generative KI in den letzten drei Monaten genutzt zu haben, beurteilen in dieser Gruppe 24,4 Prozent die zunehmende Nutzung von KI in der Gesellschaft wohlwollend.
Der Nutzungsgrad entspricht ungefähr dem selbst zugerechneten Wissensstand zum Thema KI: Rund ein Viertel stuft ihn als gut ein, 73 Prozent sehen bei sich wenig bis gar kein Wissen über künstliche Intelligenz.
Für die meisten besteht hier auch kein besonderer Änderungsbedarf. Denn der Wunsch, mehr über KI zu lernen, beschränkt sich auf eine Minderheit: Lediglich 32 Prozent äußern ein solches Interesse.
„Auch die berufliche Relevanz wird eher verhalten bewertet“, berichtet die Statistik Austria: 43 Prozent der Erwerbstätigen orten in KI Potenzial für ihren Arbeitsalltag; die Sorge, von der KI im eigenen Job verdrängt zu werden, haben nur 13 Prozent.
Nicht gänzlich überraschend: „Die Daten verdeutlichen, dass Gruppen, die allgemein als technikaffiner gelten, auch gegenüber KI-Technologien deutlich aufgeschlossener eingestellt sind“, stellt die Statistik Austria fest.
Gleichzeitig verbleibe die Mehrheit der Bevölkerung in einer zurückhaltenden bis skeptischen Haltung, die sich in geringen Nutzungsraten und einer kritischen Wahrnehmung der Technologie äußere.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.
Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.
Ihre Vorteile