23.1.2023 – Fondsgebundene Produkte erzielten 2021 im EWR-Schnitt 9,4 Prozent Nettorendite (Österreich: 8,3). Sie waren damit rentabler als Hybridprodukte mit 4,0 Prozent (Österreich: 6,1) und Produkte mit Gewinnbeteiligung (EWR: 1,3 Prozent, Österreich: 0,9). Das sind Ergebnisse aus einem von der Eiopa untersuchten Sample.
Versicherungsanlageprodukte (IBIPs) – fondsgebundene, Gewinnbeteiligungs- und Hybridprodukte – haben im Jahr 2021 von der „postpandemischen Markterholung“ profitiert und den Anlegern positive Renditen beschert.
Das stellt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) fest, die kürzlich ihren diesjährigen „Costs and Past Performance Report“ veröffentlicht hat. Sie analysiert darin die Renditen und Kosten von Versicherungsanlage- und Pensionsprodukten im Jahr 2021.
Das Sample fußt auf fondsgebundenen Produkten mit 171,6 Milliarden Euro Bruttoprämie, was 80 Prozent des europäischen Marktes entspreche, sowie Gewinnbeteiligungsprodukten mit 17,5 Euro Milliarden Prämie (58 Prozent des Marktes) und Hybridprodukten mit 294,4 Milliarden Euro Volumen.
Die untersuchten fondsgebundenen Produkte unter den IBIPs erzielten im prämiengewichteten Durchschnitt eine Nettorendite 9,4 Prozent (2020: 7,5). In Österreich waren es 8,3 Prozent (2020: 1,2).
Für Gewinnbeteiligungsprodukte werden 2021 EWR-weit 1,3 Prozent Rendite ausgewiesen, nachdem es 2020 1,6 Prozent waren. In Österreich waren es in beiden Jahren 0,9 Prozent.
Hybridprodukte erbrachten im EWR-Schnitt 4,0 Prozent Rendite (Österreich: 6,1 Prozent), nach 4,8 Prozent im Jahr 2020 (Österreich: 7,3 Prozent).
Für die österreichische prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge sind im Bericht ebenfalls wieder Zahlen zu finden. Unterschieden wird dabei zwischen Varianten, die „fondsgebundenen Produkten ähnlich sind“ und solchen, die traditionellen Gewinnbeteiligungsprodukten ähneln.
Die Auswertung für die erste Kategorie basiert auf sieben Produkten. Hier wurde für 2021 eine durchschnittliche Rendite von +7,8 Prozent (2020: –5,3 Prozent) eruiert. Der Fünfjahresschnitt für 2017 bis 2021 beträgt 4,5 Prozent. Die Kosten 2021 werden mit 2,3 Prozent beziffert.
In der zweiten, „gewinnbeteiligungsähnlichen“ Kategorie wurden sechs Produkte untersucht. Für 2021 gibt der Bericht hier einen durchschnittlichen Renditewert von 0,7 Prozent (2020: 0,8 Prozent) an, für den Fünfjahresschnitt 0,6 Prozent. Die Kosten 2021 werden mit 1,3 Prozent angegeben.
Vorläufige Zahlen auf Basis einer beschränkten Stichprobe weisen laut Eiopa darauf hin, dass Produkte mit Nachhaltigkeitsmerkmalen 2021 sowohl renditestärker als auch kostengünstiger gewesen seien als ihre „Nicht-ESG“-Pendants.
Fondsgebundene Produkte mit Nachhaltigkeitsmerkmalen lieferten im EWR-Schnitt eine Nettorendite von 11,2 Prozent und Kosten von 2,1 Prozent. Im Nicht-ESG-Bereich beliefen sich die entsprechenden Werte auf 9,4 bzw. 2,3 Prozent.
Noch ein Blick auf die Kostenseite: Hinsichtlich der Kosten (Reduction in Yield) bei fondesgebundenen Produkten spricht die Eiopa von einem leichten Rückgang um fünf Basispunkte, und zwar von EWR-weit 2,7 Prozent (Österreich: 2) auf 2,2 Prozent (Österreich: 2,5).
Gewinnbeteiligungsprodukte seien dennoch geringer kostenbelastet. Der EWR-Wert stieg im Jahresvergleich jedoch von 1,0 auf 1,9 Prozent, der österreichische blieb mit 1,2 Prozent stabil.
Bleiben noch Hybridprodukte: Im EWR-Schnitt betrugen die Kosten 2,3 Prozent (2020: 2,2), im Österreich-Schnitt sanken sie von 2,5 auf 2,0 Prozent.
Der „Costs and Past Performance Report 2023“ (nur auf Englisch vorhanden) kann von der Eiopa-Website als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
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