Höherer Bildungsgrad – höhere Lebenserwartung

23.9.2025 – Die fernere Lebenserwartung gibt die Anzahl der verbleibenden Lebensjahre zu einem bestimmten Zeitpunkt an. Für 2023 zeigt eine Auswertung der Statistik Austria: 35-jährige Männer mit Hochschulabschluss haben im Schnitt eine um fast sieben Jahre höhere fernere Lebenserwartung als jene mit Pflichtschulabschluss. Bei Frauen beträgt der Unterschied etwa vier Jahre.

Formal höhergebildete leben durchschnittlich länger. Das zeigen Zahlen für das Jahr 2023, die die Statistik Austria jüngst veröffentlicht hat – wobei sie zugleich betont: Der Bildungsgrad ist nur einer von mehreren sozioökonomischen Faktoren, die mit der Lebenserwartung korrelieren.

Die fernere Lebenserwartung von Frauen und Männern

Den Daten zufolge hatten Männer im Alter von 35 Jahren – in dem die meisten ihren formalen Bildungsweg abgeschlossen haben – mit Hochschulabschluss im Schnitt eine Lebenserwartung von insgesamt 84,4 Jahren. Bei jenen mit Pflichtschulabschluss waren es nur 77,7.

Die Lebenserwartung von 35-jährigen Frauen mit Hochschulabschluss lag bei 87,2 Jahren, jene von gleichaltrigen Frauen mit Pflichtschulabschluss bei 83,3.

Gegenüber 2022 hat sich die Differenz der Lebenserwartung nach Bildungsabschluss geringfügig verringert: Der Unterschied zwischen 35-Jährigen mit Pflicht- und Hochschulabschluss sank um 0,2 Jahre bei Männern (2023: 6,7 Jahre, 2022: 6,9 Jahre) und um 0,8 Jahre bei Frauen (2023: 3,8 Jahre, 2022: 4,6 Jahre).

Bei der ferneren Lebenserwartung der 65-Jährigen sind die Unterschiede nach Bildungsstand geringer, aber ebenso deutlich. 65-jährige Männer mit Hochschulabschluss haben eine um 4,1 Jahre höhere Lebenserwartung als Männer mit Pflichtschulabschluss, bei Frauen beträgt die Differenz 2,5 Jahre.

Fernere Lebenserwartung (Quelle: Statistik Austria)
Quelle: Statistik Austria

Maturantinnen bekommen die wenigsten Kinder

„Einen Zusammenhang mit der Bildung sehen wir auch bei den Geburten“, sagt die fachstatistische Generaldirektorin Manuela Lenk. „Frauen mit höherem Bildungsabschluss sind bei Geburt ihrer Kinder tendenziell älter und bekommen im Schnitt weniger Kinder.“

Frauen mit Matura oder Kollegabschluss hatten im Zeitraum 2018 bis 2023 durchgehend die niedrigste Gesamtfertilitätsrate. Die höchste Rate gab es bei Pflichtschulabsolventinnen.

Letztere bekamen 2023 im Schnitt 1,53 Kinder, Frauen mit Matura 1,15 Kinder und Hochschulabsolventinnen 1,29.

Sinkende Fertilitätsrate

Die Fertilitätsrate von Pflichtschulabsolventinnen sinke jedoch seit 2018 durchgehend, wenn auch von einem relativ hohen Niveau (1,80 Kinder) aus. Bei Frauen mit anderen Bildungsabschlüssen sei die Fertilität bis 2021 fast konstant geblieben.

„Für 2023 ist über alle Gruppen ein Absinken der Fertilitätsraten erkennbar, am stärksten bei Frauen mit Lehrabschluss oder einer abgeschlossenen berufsbildenden mittleren Schule. Bei Akademikerinnen ist der Rückgang am schwächsten“, teilt die Statistik Austria mit.

Sinkende Fertilitätsrate

Bei Pflichtschulabsolventinnen betrug 2023 das durchschnittliche Fertilitätsalter (Durchschnittsalter bei der Geburt) 29,21 Jahre. Akademikerinnen waren bei der Geburt ihrer Kinder durchschnittlich 33,50 Jahre alt. Über alle Gruppen hinweg betrug es durchschnittlich 31,17 Jahre.

Auffällig sei, dass der Anstieg des Fertilitätsalters seit 2018 vorwiegend durch eine Erhöhung bei Frauen mit höchstens Pflichtschulabschluss getragen wird, wogegen das Fertilitätsalter bei Frauen mit Matura oder Hochschulabschluss seither kaum anstieg.

Fertilität (Quelle: Statistik Austria)
Quelle: Statistik Austria
 
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