21.5.2025 – Der Fortschrittsbericht zur „Nationalen Finanzbildungsstrategie“ hat den Finanzausschuss des Nationalrats beschäftigt. Dort gab es breite Zustimmung dafür, dass Finanzbildung mehr Breite gewinnen sollte. Aktuell seien es vor allem junge Menschen, vorwiegend Schüler, die das Bildungsangebot nutzen.
Der Finanzausschuss des Nationalrats hat am Dienstag die „Nationale Finanzbildungsstrategie“ besprochen. Laut dem aktuellen Fortschrittsbericht wurden 2024 unter dem Dach dieser Strategie 154 Maßnahmen angeboten, im Jahr zuvor 139.
Die in die Strategie aufgenommenen Maßnahmen sind unter den Bildungsangeboten der Website der Nationalen Finanzbildungsstrategie – finanznavi.gv.at – einsehbar.
Dieses Finanzbildungsportal ist 2024 eingerichtet worden. Umgesetzt haben es das Finanzministerium (BMF) und die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) unter Einbindung verschiedener weiterer Akteure und mittels EU-Finanzierung sowie mit Unterstützung der OECD.
Die „Nationale Finanzbildungsstrategie“ war vom Ministerrat 2021 verabschiedet worden, sie läuft bis Ende 2026.
Laut dem Fortschrittsbericht erreichten ihre Maßnahmen 2023 über 100.000 Teilnahmen in „Face-to-Face“-Formaten; online wurden fast eine Million Zugriffe und über 100.000 Downloads von Bildungsmaterial verzeichnet.
„Mehr als die Hälfte der Maßnahme ist auf junge Menschen, vor allem Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe, ausgerichtet. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Maßnahmen, die grundlegende finanzielle Kompetenzen wie Haushaltsplanung und Sparen vermitteln“, heißt es im Bericht.
Vermehrt zu finden seien auch Maßnahmen zu den Themen Investieren sowie Verschuldung.
Tagesaktuell würden 185 Maßnahmen in diesem Bereich angeboten, sagte Finanz-Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl in der Sitzung des Finanzausschusses, wie die Parlamentskorrespondenz berichtet. In einem nächsten Schritt wolle man Zertifikate für engagierte Schulen vergeben.
Das Finanzministerium arbeite derzeit unter Einbindung von Stakeholdern an einer Nachfolgestrategie zur Finanzbildung. Dabei müsse es gelingen, die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern zu verstärken, um so die Sichtbarkeit zu verbessern.
Zudem muss ihrer Ansicht nach darüber nachgedacht werden, wie das Thema mehr in die Breite und in die Regionen gebracht werden kann.
SPÖ-Mandatar Maximilian Köllner schloss sich der Ansicht an, man müsse auf die Breite der Maßnahmen achten. Auch ÖVP-Finanzsprecher und Ausschussvorsitzender Andreas Ottenschläger plädierte dafür, Finanzbildung breit in der Gesellschaft zu verankern.
Sie sei unverzichtbar für selbstbestimmte Lebensentscheidungen, „vom ersten Konto bis zur privaten Vorsorge“, so Ottenschläger. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit werde es „immer wichtiger, Risiken richtig einschätzen und finanzielle Entscheidungen fundiert treffen zu können“.
Christoph Pramhofer (Neos) erachtete die im Teilnahmezahl laut Parlamentskorrespondenz zwar als positiv, im Verhältnis zur Gesamtschüleranzahl relativiere sie sich aber wieder. Das Finanzressort meinte dazu, die Zahlen erfassten nicht die Finanzbildung, die bereits im Regelunterricht stattfinde.
Zu der Frage von Jakob Schwarz (Grüne), wie nichtstaatliche Anbieter überprüft werden, hieß es aus dem Ressort, diese würden vorab überprüft, es würden auch regelmäßig Angebote abgelehnt. FPÖ-Abgeordneter Hermann Brückl sprach sich gegen ein eigenes Schulfach zur Finanzbildung aus. Er befürwortete fächerübergreifende Angebote.
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