3.9.2024 – 2023 ereigneten sich österreichweit 450 Schulwegunfälle, berichtet der VCÖ. Er ruft dazu auf, Problem- und Gefahrenstellen beim „VCÖ-Schulwegcheck“ zu melden und in eine Online-Karte einzutragen. Das KFV rät Lenkern, den Straßenverkehr „mit Kinderaugen“ zu sehen und verweist darauf, dass 2023 über 2.800 Kinder im Straßenverkehr Unfälle erlitten.
450 Schulwegunfälle passierten 2023, davon 100 – zwölf mehr als 2022 – auf Schutzwegen. Das stellt der VCÖ anlässlich des Schulbeginns in Ostösterreich auf Basis von Daten der Statistik Austria fest.
Seit 30 Jahren sei der „unsichtbare Schutzweg“ für Kinder in der StVO verankert. Es gelte, dafür das Bewusstsein zu schärfen – ebenso dafür, dass sich ein Fahrzeug einem Schutzweg nur mit einer solchen Geschwindigkeit nähern darf, dass es vor dem Schutzweg anhalten kann.
Der VCÖ fordert überdies „verstärkte Maßnahmen“ im Umfeld von Schutzwegen, um die Sicht auf Kinder zu verbessern.
„Viele Autos sind höher als früher, dazu kommt noch die wachsende Anzahl von Kleintransportern durch den boomenden Online-Handel“, sagt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Wenn sie fünf Meter vor dem Schutzweg parken, könne dies anderen Kfz-Lenkern die Sicht auf Kinder, die beim Schutzweg stehen, verstellen. Deshalb sei es wichtig, das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen auf zehn Metern zu erweitern.
Zudem, so der VCÖ, müssten Übergänge auch von anderen Sichthindernissen wie Mistkübeln oder Werbetafeln frei sein.
Um kritische Stellen im Verkehr besser sichtbar zu machen, hat der VCÖ einen „Schulwegcheck“ eingerichtet. Das ist eine Online-Österreich-Karte, in der Problemstellen und Gefahrenpunkte eingetragen werden können.
Der VCÖ sammle die Einträge und leite diese dann an die zuständige Gemeinde oder Stadt weiter. Aktuell seien bereits mehr als 800 Problemstellen eingetragen.
Kinderfreundlichkeit im Straßenverkehr fordert auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Es rät Erwachsenen, den Straßenverkehr „mit Kinderaugen“ zu sehen.
„Kinder können Entfernungen und näherkommende Fahrzeuge noch nicht gut einschätzen.“ Zudem seien Kinder aufgrund ihrer Körpergröße oft schwer sichtbar.
„Kinder brauchen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr nicht nur Verkehrserziehung, sondern auch ein sicheres Umfeld, das sie auf ihrem täglichen Schulweg schützt“, sagt Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im KFV.
Das KFV pocht deshalb auf Rücksichtnahme auf Kinder im Straßenverkehr und erinnert an die Verkehrsunfallstatistik: Österreichweit seien im vergangenen Jahr 2.841 Kinder zwischen 0 und 14 Jahren verletzt und sieben Kinder im Straßenverkehr getötet worden.
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