3.12.2025 – Das Insolvenzgeschehen in Österreich hat laut dem Spezialmakler A.C.I.C. im dritten Quartal an Tempo verloren. Der „pandemiebedingte Aufholeffekt“ geht der Prognose zufolge auf sein Ende zu. A.C.I.C. hat auch Länder- und Branchenbewertungen von Kreditversicherern analysiert. Informations- und Kommunikationstechnologie sowie die Pharmaindustrie stehen demnach gut da, aber auch vor Herausforderungen.
Der auf Kreditversicherungen spezialisierte Makler Austrian Credit Insurance Counsel (A.C.I.C.) hat zwei neue Analysen veröffentlicht. Eine davon beleuchtet die österreichischen Insolvenzzahlen auf Basis von Daten der Wirtschaftskammer und des KSV 1870.
„Die positive Entwicklung des zweiten Quartals setzen sich fort: Auch im dritten Quartal 2025 zeigt der A.C.I.C.-Insolvenz-Index einen rückläufigen Trend“, stellt das Unternehmen in seiner Mitteilung fest.
Mit Beginn der Corona-Pandemie kam es ab 2020 bekanntlich zu einem deutlichen Rückgang der Insolvenzzahlen. Erst ab dem zweiten Quartal 2023 wurde das Vorpandemieniveau nachhaltig überschritten, was 2024 zu einem sprunghaften Anstieg führte, so A.C.I.C. im Rückblick.
„Das Höchstniveau erreichte der A.C.I.C.-Insolvenzindex Anfang 2025. Seither verlangsamt sich die Entwicklung, der Index befindet sich im Abwärtstrend.“
Die Unternehmensanzahl steige, dies erhöhe grundsätzlich die Insolvenzwahrscheinlichkeit. Zudem dürfe die Wirkung des pandemiebedingten Rückgangs nicht unterschätzt werden: „Viele Insolvenzen, die während der Pandemie verhindert wurden, traten ab 2024 geballt auf. Österreich befindet sich weiterhin in einer Aufholphase.“
In der ersten Jahreshälfte 2026 „müssen die österreichischen Insolvenzen genau beobachtet werden“, denn laut A.C.I.C.-Prognose endet in diesem Zeitraum der pandemiebedingte Aufholeffekt.

Die zweite Analyse, der „A.C.I.C. Sector Grade“, hat Risikobewertungen für 18 Branchen(gruppen) in 27 Ländern einschließlich Österreichs zum Gegenstand. Hierzu habe man Daten der Kreditversicherer Atradius, Coface und Allianz Trade aufbereitet.
Die Informations- und Kommunikationstechnik „boomt“ dank KI, so A.C.I.C. „Experten warnen jedoch vor einem drohenden Platzen der ‚KI-Blase‘, da Renditen für Investoren aktuell gering ausfallen.“
Während in Asien und den USA ein Wachstum in der Produktion von High-Tech-Produkten zu beobachten sei, befinde sich Europa „noch in einer Erholungsphase“.
Als – nach wie vor – „Spitzenreiter unter den Branchen“ bezeichnet A.C.I.C. die Pharmabranche. Sie zeige jedoch einen leichten Negativtrend. Zu Unsicherheiten im Speziellen US-Zollankündigungen auf Pharmaimporte bei – ein „Damoklesschwert“.
Die Insolvenzstatistik kann als PDF-Dokument (585 KB) von der A.C.I.C.-Website heruntergeladen werden. Der „A.C.I.C. Sector Grade“ ist ebenfalls als PDF-Dokument (906 KB) abrufbar.
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