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Unfallrisiken: Helmtrage-Moral sehr unterschiedlich ausgeprägt

12.5.2025 – 55 Prozent der E-Biker, 37 Prozent der „klassischen“ Radfahrer, und nur 12 Prozent der E-Scooter-Fahrer tragen einen Helm. Das geht aus einer Untersuchung des ÖAMTC hervor. Die Helmnutzung habe auch mit verschiedenen Faktoren zu tun, etwa dem Alter der Fahrer und davon, ob es sich um einen Freizeit- oder einen Alltagsweg handelt.

Fahrradhelm (Bild: Manfred Richter/Pixabay)
Bild: Manfred Richter/Pixabay

Der Verkehrsclub ÖAMTC wollte wissen, wie es um die „Helmtragemoral“ im Straßenverkehr bestellt ist.

Dazu hat er im März und April in den Landeshauptstädten an Standorten des innerstädtischen Alltagsradverkehrs sowie an Routen des touristischen sowie Freizeitradverkehrs durchgeführt 14.856 Personen beobachtet.

Davon waren 13.621 Radfahrer – 11.265 mit herkömmlichen Fahrrädern, 2.356 mit E-Bikes – und 1.235 E-Scooter-Fahrer.

„Deutliche Diskrepanz“ zwischen Fahrzeugarten

In den Daten habe sich eine „deutliche Diskrepanz“ zwischen den Fahrzeugarten gezeigt, wie David Nosé sagt.

Von den „klassischen“ Radfahrern trugen seinen Angaben zufolge 37 Prozent einen Helm, von den E-Bikern 55 Prozent, bei E-Scooter-Fahrern waren es 12 Prozent. Bei Nutzern von Leih-Scootern sei die Quote „de facto bei null“ gelegen.

Positiv aufgefallen seien hingegen junge Eltern mit E-Lastenfahrrädern samt Kindern, die sehr oft mit Helm unterwegs gewesen seien, wie es seitens des ÖAMTC heißt.

Große Unterschiede zwischen den Landeshauptstädten

Große Unterschiede zeigten sich laut ÖAMTC auch im regionalen Vergleich: Am höchsten war die Helmtragequote von Radfahrern in Linz (62 Prozent) vor Wien (51 Prozent) und Bregenz (47 Prozent).

Im Mittelfeld lagen Salzburg (43 Prozent) und Graz (41 Prozent). Schlusslichter waren Eisenstadt (30 Prozent), Innsbruck (21 Prozent), Klagenfurt (20 Prozent) und St. Pölten (16 Prozent).

Die „Bedeutung der Strecke spielt mit

Der ÖAMTC sieht vielfältige Gründe für diese Unterschiede. Neben der Fahrzeugart sei die Bedeutung der Strecke als Arbeits- oder Freizeitroute wichtig, auch spielten Aspekte wie Tageszeit, Alter und Förderinitiativen für den Radverkehr eine Rolle.

Laut Nosé lag die Helmtragequote bei Radfahrern an Freizeitstrecken bei 73 Prozent, an Alltagsstrecken aber nur bei 35 Prozent und an Strecken mit überwiegend gemischtem Radverkehr 42 Prozent.

„Das lässt vermuten, dass ein Helm am Weg zu Geschäfts- oder Büroterminen in der Stadt eher als unpassend und hinderlich empfunden wird als bei privaten Wegen oder ausgedehnten Radtouren, die oftmals in Städten ihren Ausgangs- und Endpunkt haben“, so Nosé.

Unterschiedliche Altersklassen – unterschiedliche Helmnutzung

Die Helmnutzung sei auch nach Altersklassen unterschiedlich stark ausgeprägt, und das sei auch anhand der Unfallstatistik 2023 gut zu erkennen, so der ÖAMTC.

Die Gruppe der verunglückten 15- bis 24-jährigen Radfahrer weise mit 34 Prozent die niedrigste Helmtragequote auf, gefolgt von Senioren über 85 Jahre (35 Prozent). Unter den der verunglückten 55- bis 74-Jährigen trugen 55 Prozent einen Helm.

Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle mit Personenschaden mit Beteiligung von Rad- und E-Bike-Fahrern in den vergangenen zehn Jahren um 42 Prozent, Alleinunfälle wie etwa Stürze nahmen sogar um 112 Prozent zu, stellt der ÖAMTC unter Berufung auf Daten der Statistik Austria fest.

„Ganzheitlicher Ansatz“ für mehr Sicherheit

Aus Sicht des ÖAMTC ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, um das Sicherheitsniveau zu heben.

„Die Infrastruktur muss mit dem steigenden Radverkehrsaufkommen einhergehen – das heißt sicher und fahrradfreundlich sein“, sagt Nosé. Zudem seien eine „neue Fahrradkultur“ sowie ein Miteinander der Verkehrsteilnehmer nötig. „Gleichzeitig sollte ein Helm zur Absicherung getragen werden.“

Er verweist zudem auf ein kürzlich ergangenes Urteil des Obersten Gerichtshofs, dass auch Minderungen des Schmerzensgeldes bei E-Bike-Fahrern schlagend werden können, wenn sie ohne Helm gefahren sind (VersicherungsJournal 28.4.2025).

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