2.6.2025 – Das Urlaubsgeld wollen die Österreicher heuer vor allem für Reisen ausgeben, viele werden einen Teil davon allerdings sparen oder anlegen. Vor allem Menschen in schlechter finanzieller Situation können so Ausgaben besser bewältigen und finanzielle Belastungen reduzieren. Eine Reise planen im Sommer mehr als drei Viertel der Österreicher, einem Haushalt stehen dabei mehr als 2.500 Euro zur Verfügung. Mehr als die Hälfte der Urlauber schließt Versicherungen ab.
Die Integral Markt- und Meinungsforschungsges.m.b.H. hat im Auftrag der Denizbank AG im April in Online-Interviews 1.000 unselbständig Beschäftigte und Pensionisten in Österreich zwischen 16 und 75 Jahren zu ihren Plänen mit dem Urlaubsgeld im heurigen Jahr befragt.
Ziel war es herauszufinden, wofür das Urlaubsgeld verwendet bzw. wie es für verschiedene Verwendungszwecke aufgeteilt wird und wie die Befragten ihre eigene finanzielle Situation bewerten.
Die Studie zeige, dass das Urlaubsgeld für viele Menschen hierzulande eine wichtige Rolle spielt, so die Denizbank in einer Aussendung. Gerade in herausfordernden Zeiten biete die Sonderzahlung einen wertvollen finanziellen Puffer.
Vor allem werde das heurige Urlaubsgeld für Urlaub und Reisen verwendet, so das Ergebnis der Studie. Das planen 53 Prozent der Befragten und damit um vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, wobei mehrere Antworten möglich waren.
Sparen wollen zumindest einen Teil des Urlaubsgeldes 33 Prozent der Studienteilnehmer, Geld anlegen, beispielsweise in Aktien oder Fonds, elf Prozent. Beide Werte sind gegenüber dem Jahr 2024 um jeweils zwei Prozentpunkte gestiegen.
Jeweils knapp zwei von zehn Österreichern wollen Geld für den Haushalt ausgeben, laufende Lebenshaltungskosten decken oder Rechnungen bzw. Schulden bezahlen.
Während besser Gebildete und Personen mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 4.500 Euro das Urlaubsgeld überdurchschnittlich oft für Urlaub und Reisen ausgeben, wollen vor allem unter-30-Jährige vermehrt sparen oder Geld anlegen.
Durchschnittlich werden laut Studie 38 Prozent des Urlaubsgeldes für Urlaub und Reisen ausgegeben. Deutlich höhere Anteile wenden Pensionisten (43 Prozent), Bezieher von Einkommen über 4.500 Euro (47 Prozent) sowie finanziell gut bzw. sehr gut Gestellte (42 Prozent) auf.
20 Prozent des Urlaubsgeldes werden durchschnittlich gespart, fünf Prozent angelegt. Vor allem unter-30-Jährige verwenden einen deutlich höheren Anteil des Urlaubsgeldes dafür: 28 Prozent werden auf Sparbüchern oder Konten gespart, 13 Prozent angelegt.
Menschen, die ihre finanzielle Situation als eher oder sehr schlecht bezeichnen, verwenden dagegen einen großen Teil des Urlaubsgeldes für die Begleichung von Rechnungen und Schulden (38 Prozent) sowie für die Bestreitung ihrer Lebenshaltungskosten (22 Prozent).
Für 59 Prozent der Befragten stellt das Urlaubsgeld eine sehr gute oder eher gute Möglichkeit dar, Geld anzusparen oder für die Zukunft zur Seite zu legen. Unerwartete Ausgaben besser bewältigen zu können, trifft für 58 Prozent voll oder eher zu.
55 Prozent sagen, dass sie ihre finanziellen Belastungen dank des Urlaubsgeldes reduzieren können, für immerhin 38 Prozent ist es eine Hilfe, um finanziell „über die Runden zu kommen“. Und 51 Prozent können sich damit Wünsche erfüllen, die sie sich sonst nicht leisten könnten.
Die Menschen hätten ein gutes Gespür für Balance zwischen Konsum und Vorsorge, kommentiert Petra Starecek von Integral die Ergebnisse der Studie. Es gehe beim Urlaubsgeld nicht mehr nur um Wunsch-Erfüllung, sondern um bewusstes Haushalten mit dem zusätzlichen Einkommen.
Insgesamt gaben zehn Prozent der Befragten an, dass sie ihre aktuelle finanzielle Situation als sehr gut, weitere 39 Prozent, dass sie diese als gut einschätzen. Acht Prozent befinden sich eigenen Angaben zufolge in einer schlechten, sechs weitere Prozent sogar in sehr schlechter Lage.
Deutlich mehr Männer (54 Prozent) als Frauen (45 Prozent) bezeichnen ihre finanzielle Lage als sehr oder eher gut. Am anderen Ende sehen 16 Prozent der Frauen, aber nur elf Prozent der Männer ihre finanzielle Situation eher oder sehr schlecht.
Wenig Unterschiede gibt es dagegen zwischen unselbständig Berufstätigen und Pensionisten: Unter den Ersteren sagen 49 Prozent, dass es ihnen finanziell sehr oder eher gut geht, 13 Prozent, dass ihre finanzielle Lage eher oder sehr schlecht ist. Bei den Pensionisten sind es 50 bzw. 15 Prozent.
Mit Reiseplänen und Reisetrends hat sich eine weitere Studie, das „Urlaubsbarometer“ der Europ Assistance Group, beschäftigt. Demnach würden 76 Prozent der Österreicher im heurigen Sommer eine Reise planen, so viel, „wie seit Jahren nicht mehr“.
Das durchschnittliche Reisebudget der österreichischen Haushalte liegt mit 2.584 Euro im Spitzenfeld der Verbraucher aus 23 Ländern in vier Kontinenten. Geplant seien vor allem zweiwöchige Urlaube (43 Prozent), gefolgt von Kurzurlauben von maximal einer Woche (41 Prozent).
Sorgen bereiten den Österreichern im Zusammenhang mit einer Urlaubsreise die Auswirkungen der Inflation und der hohen Preise, persönliche oder familiäre Probleme, Hitzewellen oder Extremwetterereignisse aufgrund des Klimawandels sowie geopolitische Ereignisse und bewaffnete Konflikte.
Mehr als die Hälfte der Befragten verfügt laut Studie über Versicherungs- und Assistance-Deckung im Urlaub: 53 Prozent sichern sich gegen gesundheitliche Probleme ab, je 52 Prozent gegen Probleme im Zusammenhang mit einer Unterkunft und gegen Fahrzeugpannen, 57 Prozent gegen einen Verkehrsunfall.
Die Urlaubsgeld-Studie der Denizbank kann von deren Website als PDF heruntergeladen werden. Das Urlaubsbarometer der Europ Assistance steht ebenfalls als Download zur Verfügung und bietet Zusatzinformationen unter anderem zu den verwendeten Verkehrsmitteln und den bevorzugten Reisezielen.
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