WERBUNG

Versicherungsfachbegriffe – online erklärt

7.5.2024 – Das „Versicherungswiki“ soll Fachbegriffe einfach und verständlich erklären. Es soll nicht nur nach Information suchenden Kunden helfen, sondern auch im Beratungsprozess unterstützen. Ein Interview mit Betreiber Stefan Chlebnicek.

Startseite Versicherungswiki (Screenshot)
Startseite von versicherungswiki.at

Das Versicherungswiki

Versicherungswiki.at: Unter dieser Adresse betreibt Stefan Chlebnicek in Kooperation mit der Gesellschaft für Versicherungsfachwissen (GVFW) ein Lexikon, das die Recherche nach Fachbegriffen aus dem Versicherungswesen ermöglicht.

Einfach und verständlich soll es sein, in erster Linie Konsumenten Orientierung bieten, aber auch für die Beratung hilfreiche Dienste leisten, so lautet die Idee hinter dem Angebot.

Wir haben uns mit Stefan Chlebnicek über den seit dem Jahr 2020 wachsenden Online-Service unterhalten.

Das Interview

VersicherungsJournal: Was ist, was kann das Versicherungswiki?

Chlebnicek: Es ist ein Online-Nachschlagewerk, das Begriffe aus der Versicherungspraxis erläutert. Aktuell umfasst es rund 800 Begriffe.

Die Recherchemöglichkeiten sind bewusst einfach gestaltet, um möglichst intuitiv suchen zu können.

Die eine Suchoption funktioniert wie in der Wikipedia: Man gibt einfach im Suchfeld einen Begriff ein und erhält eine Erklärung bzw. inhaltlich verwandte Ergebnisse.

Eine andere Option ist, Informationen über eine Drop-down-Auswahl nach Sparten und Themen abzurufen. Auf diesem Weg werden häufig abgefragte Inhalte angezeigt. So bekommt man eine gewisse Orientierung, wohin eine allfällige weitere Recherche führen könnte.

Indem wir Inhalte untereinander verlinken, wird auch ersichtlich, was sonst noch von Interesse sein könnte, um sich ein rundes Bild zu machen.

VersicherungsJournal: An welches Publikum richtet sich das Versicherungswiki?

Chlebnicek: In erster Linie an Versicherungskundinnen und -kunden. Oft stößt man ja als Laie auf Begriffe, mit denen man nichts anfangen kann. Das schafft ein Gefühl von Unsicherheit. Das Versicherungswiki soll helfen, diese Unsicherheit abzubauen.

Zugleich soll es den Konsumenten helfen, schon vor der Beratung besser einschätzen zu können, was sie brauchen und wie sie Fragen im Beratungsprozess am besten artikulieren. Das erhöht die Chance, schneller zum passendsten Versicherungsschutz zu kommen.

Abseits der Beratung können sie Begriffe aus der Polizze oder den Bedingungen nachschlagen, über die sie Genaueres wissen wollen.

Natürlich ist das Versicherungswiki auch Hilfsmittel für die Beraterinnen und Berater: Indem es einfache und verständliche Erklärungen für die meist „technischen“ oder komplexen Versicherungsbegriffe bereitstellt, soll es den „Erklärungsaufwand“ in der Beratung reduzieren.

Wie mir gesagt wurde, wird es auch im Rahmen der Ausbildung für Versicherungsfachleute eingesetzt – was mich sehr freut, da es sich mit dem Grundgedanken des Projekts deckt.

VersicherungsJournal: Ist es auch für den Einsatz direkt im Beratungsgespräch konzipiert?

Versicherungswiki-Urheber Stefan Chlebnicek (Bild: zVg)
Versicherungswiki-Urheber
Stefan Chlebnicek (Bild: zVg)

Chlebnicek: Aus Rückmeldungen weiß ich, dass es in Beratungsgesprächen genutzt wird, um etwas bereits Erklärtes zu untermauern. Es kann auch zur „Nachlese“ angeboten werden.

Manche Beraterinnen und Berater verwenden es schon zur Vorbereitung auf ein Kundengespräch: Sie schicken vorab ein E-Mail mit Links zu thematisch passenden Artikeln im Versicherungswiki, stellen also eine Art kleinen „Leitfaden“ zusammen, damit Kundinnen und Kunden schon vorbereitet zum Gespräch erscheinen kann.

VersicherungsJournal: Was hat Sie motiviert, das Versicherungswiki ins Leben zu rufen?

Chlebnicek: Wenn man sich über Versicherungen erkundigen möchte – sei es in der Familie, bei Freunden oder bei Fachleuten –, wird man in der Regel mit Unmengen an Information überflutet. Am Ende verliert man vielleicht noch die Lust, sich weiter damit zu beschäftigen.

In einem beratungsintensiven Gebiet wie der Versicherung fällt es auch Beraterinnen und Beratern oft schwer, trotz vorhandenen Fachwissens Kundinnen und Kunden mit der richtigen Sprache „abzuholen“. Aber erst, wenn einem das gelingt, entsteht Vertrauen – und ein gutes Gefühl bei der Beratung, der Vermittlung, der Schadenerledigung.

Es geht in der Beratung schließlich nicht darum, zu zeigen, „wie viel man weiß“. Es geht darum, komplexe Themen für das Gegenüber durch eine einfache Ausdrucksweise greifbar zu machen.

Das ist die Idee: mit dem Versicherungswiki ein Vehikel zu haben, das Klarheit und Verständlichkeit in die Materie bringt.

VersicherungsJournal: Seit wann gibt es das Versicherungswiki?

Chlebnicek: Der Startschuss ist 2020 gefallen. Damals war ich stark in der fachlichen und vertrieblichen Schulung engagiert. Ich hatte mir bereits ein „Versicherungs-ABC“ erstellt: ein Heft, in dem ich mir Formulierungen zurechtgelegt habe, mit denen ich Inhalte einfach und verständlich transportieren kann. Darauf baut das Versicherungswiki auf.

VersicherungsJournal: Sie haben alle Inhalte selbst erstellt?

Chlebnicek: Ja, das ist Handarbeit, in die viel Zeit und Herzblut geflossen ist.

Es soll aber keine „One-man-show“ bleiben. Vielmehr soll das immense Wissen, das in der Branche vorhanden ist, einfließen. Deshalb gibt es jetzt die Möglichkeit, „Themenpartnerschaften“ bzw. „Themenpatenschaften“ einzugehen: Insbesondere Versicherungsunternehmen und spezialisierte Versicherungsmaklerinnen und -makler können sich an der Gestaltung beteiligen.

Partner wie zum Beispiel Spezialversicherer können auf diese Weise ihr Know-how einbringen und sich gleichzeitig als Experten positionieren.

VersicherungsJournal: Es soll aber eine neutrale Plattform zur Wissensvermittlung bleiben?

Chlebnicek: Produktverkauf gibt es nicht und wird es nicht geben. Ebenso wenig werden Nutzer dazu gedrängt werden, bestimmte Produkte bestimmter Versicherer zu kaufen. Das ist mir wichtig.

Auch wenn Inhalte in Kooperation mit einem Partner erarbeitet werden: Am redaktionellen Charakter und am Schreibstil wird sich nichts ändern.

Im Vordergrund steht die unabhängige Wissensvermittlung, die eine objektive Entscheidungsgrundlage bieten soll.

VersicherungsJournal: Die GVFW verlinkt prominent zum Versicherungswiki, Sie führen die GVFW auf der Startseite prominent als Kooperationspartner an. Welcher Art ist die Zusammenarbeit?

Chlebnicek: Die Gesellschaft für Versicherungsfachwissen ist für mich ein wichtiger Partner und Multiplikator. Sie ist ebenfalls ein Wissensdienstleister, und mit dem Versicherungswiki hat sich eine gute wechselseitige Ergänzung ergeben.

Die Kooperation unterstreicht für mich den in der Versicherungswirtschaft bestehenden Bedarf, dieses Versicherungswissen greifbar zu machen. Ich sehe es auch als Bestätigung, weil branchenerfahrene Fachleute mitmachen und dahinterstehen.

Das Versicherungswiki profitiert letztlich auch davon, dass aus den GVFW-Schulungen Feedback eingeht: Welches Wissen wird benötigt? Welche Begriffe gehören noch ins Versicherungswiki? Welche Granularität ist gefragt?

Entscheidend ist für uns das gemeinsame Ziel: Wissen vermitteln, Wissen greifbar machen. Der gemeinsame Auftritt soll das verdeutlichen.

VersicherungsJournal: Die Benutzung ist aktuell kostenlos. Soll das so bleiben?

Chlebnicek: Das bleibt so. Wenn zum Beispiel nur Ausschnitte frei zugänglich und andere kostenpflichtig wären, wäre die Wissensvermittlung wahrscheinlich kaum in der Form möglich, wie sie beabsichtigt ist.

VersicherungsJournal: Wie stark wird das Angebot bisher genutzt?

Chlebnicek: Wir erfassen die Besuchszahlen seit Februar 2023. Im Gesamtjahr wurden 145.000 Besuche und mehr als 770.000 Seitenabrufe registriert. Ein Drittel der Aufrufe kommt über Suchmaschinen. Monatlich zählen wir inzwischen 15.000 bis 16.000 Besucherinnen und Besucher, im Jänner waren es sogar über 18.000.

VersicherungsJournal: Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?

Chlebnicek: Zurzeit ist eine Handy-App in Arbeit, die es erlaubt, Begriffe einzuscannen, sodass man sich das Eintippen ersparen kann.

Angedacht ist zudem ein Browser-Plugin, mit dessen Hilfe man auf die Versicherungswiki-Datenbank zugreifen kann, wenn man im Internet einen bestimmten Begriff anklickt.

Inhalte als Videos auch audiovisuell „kurz und knackig“ darzustellen, wird eine der nächsten Ausbaustufen sein.

Ein Chatbot, der das Auffinden der gewünschten Information beschleunigen soll, stellt die Herausforderung für die Zukunft dar.

Und dann ist da selbstverständlich noch das Versicherungswiki selbst, denn es gibt gefühlt noch ein paar tausend Begriffe, die es wert sind, erklärt zu werden.

Das Gespräch führte

Schlagwörter zu diesem Artikel
Ausbildung · Versicherungsmakler
 
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
23.4.2024 – Der Informationstag der Wiener Versicherungsmakler stand unter dem Motto „Wieviel Mensch verträgt die Zukunft?“ Den Fragen, wo es auch künftig Menschen brauchen wird, wie man gute Mitarbeiter findet und ob man sich auf die Zukunft freuen kann, ging eine Paneldiskussion nach. (Bild: Leadersnet/Mikes) mehr ...
 
11.4.2024 – Mit der Ernennung von zwei leitenden Angestellten zu Prokuristen will die Merkur Versicherung wichtige Entscheidungen im Vertriebsbereich zukünftig rascher treffen können. mehr ...