13.8.2025 – Nur zwölf Prozent der befragten Frauen glauben, von ihrer staatlichen Pension einmal gut leben zu können. Eine überwältigende Mehrheit befürwortet Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen Vorsorge, drei von vier Studienteilnehmerinnen sprechen sich für eine verpflichtende betriebliche Vorsorge aus.
Die Spectra Marktforschungsgesellschaft mbH hat im Auftrag der Valida Holding AG anlässlich des „Equal Pension Day“ in der Vorwoche die Einstellung von Frauen zur staatlichen und betrieblichen Vorsorge in Österreich untersucht.
Frauen im Erwerbsalter würden sich demnach mehrheitlich Sorgen um ihre Situation im Ruhestand machen. Das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem sei gering, nur zwölf Prozent der Befragten seien der Meinung, von der staatlichen Pension einmal gut leben zu können.
Dabei überschätzen Frauen laut Studie noch den Betrag ihrer künftigen Pension: Im Durchschnitt erwarten sie, monatlich über 1.669 Euro verfügen zu können – tatsächlich liege die Durchschnittspension der Frauen derzeit bei 1.409 Euro, jene der Männer bei 2.374 Euro, so Valida.
Der mit 88 Prozent weitaus überwiegende Teil der weiblichen Befragten befürwortet laut Studie Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen Vorsorge, drei Viertel sprechen sich für eine verpflichtende betriebliche Vorsorgelösung aus.
Wenig Zustimmung findet dagegen eine Anhebung des Pensionsantrittsalters: Zwei Drittel der befragten Frauen lehnen diese ab. Die nun beschlossene „Teilpension“ wird allerdings von rund 70 Prozent der Frauen im Erwerbsalter begrüßt.
Ebenfalls mehrheitlich auf Zustimmung stößt die Möglichkeit eines Pensionssplittings, bei dem Teile der Pensionsansprüche eines erwerbstätigen Elternteils an den Partner übertragen werden, der sich der Kindererziehung widmet: 51 Prozent der Frauen sehen diese Möglichkeit positiv, 18 Prozent negativ.
Elisabeth Radocha, Vorstandsmitglied der Valida Vorsorge Management, betont die hohe Relevanz finanzieller Vorsorge für Frauen: Insbesondere eine Zusatzpension aus der zweiten Säule ermögliche Frauen ein selbstbestimmtes Leben im Alter.
Leider seien auffallend viele Frauen aber in Berufsbranchen tätig, deren Kollektivverträge keine betrieblichen Vorsorgelösungen regeln, so Radocha. Sie wünscht sich, dass Kollektivverträge so verbessert werden, dass alle Arbeitnehmerinnen von einer späteren Zusatzpension profitieren.
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