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Wie die Österreicher Ärzte und Gesundheitsversorgung bewerten

16.5.2025 – Die Mehrheit zeigt sich zufrieden, einiges wird im neuen „Allianz-Gesundheitsbarometer“ aber auch bemängelt. Meistgenannte Kritikpunkte: mangelnde Sensibilität und Verharmlosung, oft auch zu wenig Zeit für die Patienten.

Stellten am Donnerstag das Gesundheitsbarometer vor: Allianz-COO Jovana Novic und Prof. Alexandra Kautzky-Willer (Bild: Allianz/Cardes)
Stellten am Donnerstag das Gesundheitsbarometer vor: Allianz-COO Jovana Novic und Prof. Alexandra Kautzky-Willer (Bild: Allianz/Cardes)

Die Mehrheit der Österreicher fühlt sich laut dem am Donnerstag vorgestellten „Allianz-Gesundheitsbarometer 2025“ gesund. Sechs von zehn Personen schätzen ihre Gesundheit als ausgezeichnet bis gut ein.

Die Umfrage zum Gesundheitsbarometer der Allianz-Gruppe Österreich hat Marketagent.com vom 10. bis 17. März 2025 unter 1.000 Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren durchgeführt.

Großteil bewertet Gesundheitsversorgung positiv

Zwei Drittel (68 Prozent) fällen ein positives Urteil über die Qualität der heimischen Gesundheitsversorgung. Unter den Frauen ist der entsprechende Anteil mit 64 Prozent niedriger als unter den Männern (73 Prozent). Bei den 60- bis 69-Jährigen ist er ebenfalls (62 Prozent) unterdurchschnittlich.

Die große Mehrheit hat den Daten zufolge auch großes Vertrauen in ihre behandelnden Ärzte (77 Prozent), in Ärzte allgemein (66 Prozent) und in die medizinische Forschung (65 Prozent).

Die meisten positiven Beurteilungen kommen von den Befragten für die fachliche Kompetenz der Ärzte (77?Prozent), gefolgt von der Verständlichkeit ärztlicher Erklärungen (59?Prozent). „Etwas abgeschlagen“, so die Allianz, liege die soziale Kompetenz bei 54 Prozent.

Auch in letzterem Punkt zeige sich ein Geschlechterunterschied: Weniger Frauen (47 Prozent) als Männer (61 Prozent) finden das Einfühlungsvermögen von Ärzten gut.

„Benachteiligung hat systemische Ursachen“

Es überrasche kaum, dass bei Frauen mehr Kritik vorzufinden sei, meint Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gendermedizin an der Medizinischen Universität Wien. Sie spricht von einer Benachteiligung, die systemische Ursachen haben.

„Bis heute sind Frauen in klinischen Studien unterrepräsentiert“, so Kautzky-Willer. „Die daraus resultierenden Datenlücken führen zu späteren Diagnosen und weniger wirksamen Behandlungen – mit spürbaren Folgen für Gesundheit und Vertrauen.“

Kritikpunkte: Sensibilität und Verharmlosung

71 Prozent der Frauen gaben an, schon einmal mit einer Behandlung unzufrieden gewesen zu sein bzw. sich über einen Arzt geärgert zu haben. Unter den männlichen Patienten war das bei 55 Prozent der Fall.

Häufige Kritikpunkte: unsensibles Verhalten (Frauen: 52 Prozent, Männer: 40 Prozent) und eine Verharmlosung der Beschwerden (Frauen: 47 Prozent, Männer: 40 Prozent).

16 Prozent der Frauen sagten, sie hatten schon einmal den Eindruck, dass ihr Geschlecht negativen Einfluss auf die medizinische Behandlung hatte. Bei den Männern hatte 10 Prozent dieses Gefühl.

Problemfaktor Zeit

Auch Zeit spielt eine Rolle: 51 Prozent bemängeln lange Wartezeiten für Termine. 25 Prozent kritisieren, dass sich Ärzte zu wenig Zeit für ihre Patienten nehmen.

Dies spiegle sich in der Nachfrage nach privaten Gesundheitsleistungen wider, kommentiert die Allianz: „63 Prozent der Österreicher konsultieren mittlerweile Wahlärzte (Frauen: 67 Prozent vs. Männer: 59 Prozent) – hauptsächlich aus oben genannten Gründen.“

Versorgung spezifischer auf das Geschlecht abstimmen

71?Prozent halten es laut Allianz für wichtig, dass die Gesundheitsversorgung stärker auf das Geschlecht abgestimmt ist. Bei Frauen teilen 74?Prozent diese Ansicht, bei den Männern 68? Prozent.

Vordringlich sind hierfür aus Sicht der Befragten die gleichberechtigte Berücksichtigung von Frauen und Männern in medizinischen Studien (59?Prozent), die Sensibilisierung von Ärzten (50?Prozent) und mehr geschlechtsspezifische medizinische Forschung (50?Prozent).

Schlagwörter zu diesem Artikel
Gesundheitsreform · Marktforschung
 
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