27.5.2025 – Direkt, indirekt und von ihr induziert trägt die heimische Versicherungsbranche 3,9 Prozent zur Wirtschaftsleistung, 3,8 Prozent zur Gesamtbeschäftigung und knapp fünf Prozent zu den Steuern und Abgaben in Österreich bei, zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica.
Es seien „Eckpunkte, die für sich sprechen“. Das sagte Christian Eltner, Generalsekretär des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) in einer Pressekonferenz, in der eine Studie zu den volkwirtschaftlichen Effekten der privaten Versicherungswirtschaft präsentiert wurde.
Das gesamte Prämienvolumen der Branche betrug im Vorjahr 21,4 Milliarden Euro, an Versicherungsleistungen wurden 18,7 Milliarden ausgeschüttet und die Kapitalanlagen summierten sich auf 107 Milliarden Euro.
Es stelle sich die Frage, was dieses „eindrückliche Bild der Leistungsfähigkeit der Versicherungswirtschaft“ volkswirtschaftlich bedeutet, so Eltner. Eine aktuelle Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung beleuchtet den volkswirtschaftlichen Fußabdruck der heimischen Versicherungswirtschaft.
Es seien „fürwahr beeindruckende Zahlen“, betonte Christian Helmenstein, Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre, Chefökonom der Industriellenvereinigung und Vorstandsmitglied der Economica.
Allerdings zähle die Versicherungsbranche zu den am meisten unterschätzten Wirtschaftszweigen in Österreich. Man habe deshalb eine Relevanzanalyse durchgeführt, die den direkten, indirekten und induzierten Wertschöpfungseffekt der Versicherungswirtschaft ermittelt hat.
Untersucht wurden die Versicherungsleistungen und damit der ökonomische Fußabdruck der Versichertengemeinschaft, die laufende Geschäftstätigkeit und damit der ökonomische Fußabdruck der Versicherungen sowie die Veranlagungen, wobei Mehrfachzählungen herausgerechnet wurden.
Die Bruttowertschöpfung der Branche betrug im Vorjahr 16,8 Milliarden Euro, so Helmenstein. Damit gehöre die Versicherungswirtschaft zu den „ganz großen Akteuren“ hierzulande. Das entspricht 3,9 Prozent der Wirtschaftsleistung Österreichs.
Zum Vergleich: die direkte Bruttowertschöpfung des gesamten Bereichs „Information und Kommunikation“ betrug 17,4 Milliarden, die des Bereichs „Verkehr“ 22,5 Milliarden Euro.
Versicherungen hätten damit auch eine konjunkturstabilisierende Wirkung. Helmenstein: „Ohne die Versicherungswirtschaft wäre die Schrumpfung der österreichischen Volkswirtschaft im Vorjahr größer gewesen.“
Mehr als 186.000 Arbeitsplätze in Österreich weisen einen Bezug zur österreichischen Versicherungswirtschaft auf, darunter mehr als 107.000, die direkt der Versicherungsbranche zugerechnet werden können.
Dazu komme, dass das „Ökosystem Versicherungswirtschaft“ mit einer Produktivität von 115.600 Euro pro Kopf (Bruttowertschöpfung/Vollzeitäquivalente) über dem heimischen Durchschnitt von rund 88.000 Euro liege, da es höhere Bildung und damit eine höhere Produktivität ermögliche.
Nicht zuletzt leiste der Sektor mit mehr als 10,6 Milliarden Euro Steuern und Abgaben einen hohen Beitrag zu den öffentlichen Budgets: Anteilsmäßig entspreche dies 4,97 Prozent des Gesamtaufkommens. Knapp 8,4 Milliarden seien der Versicherungswirtschaft dabei direkt zuzurechnen.
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