26.6.2025 – Mehr als 88.000 Österreicher starben im Vorjahr. Das bedeutet einen Rückgang um 1,4 Prozent gegenüber dem Jahr davor und um mehr als fünf Prozent gegenüber dem Corona-Jahr 2022. Häufigste Todesursachen bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, Männer haben laut Statistik Austria eine 1,5-mal höhere Sterblichkeit als Frauen
Die Statistik Austria hat die Ergebnisse der Todesursachenstatistik für 2024 veröffentlicht. Demnach sind im Vorjahr 88.486 Personen gestorben, darunter waren 44.450 Frauen (50,2 Prozent) sowie 44.036 Männer (49,8 Prozent).
Damit war die Zahl der Verstorbenen das zweite Jahr in Folge rückläufig. Starben 2019 noch 83.386 Menschen, so stieg die Zahl ab 2020 deutlich an und erreichte 2022 mit 93.332 Verstorbenen den höchsten Wert seit 1978, ehe sie 2023 auf 89.760 sank.
Deutliche Unterschiede ortet die Statistik Austria zwischen den Geschlechtern. Obwohl die absolute Zahl der Todesfälle annähernd gleich war, hatten Männer mit 1.112,2 Verstorbenen auf 100.000 Männer eine 1,5-mal höhere Sterblichkeit als Frauen (765,0 Verstorbene auf 100.000 Frauen).
Knapp zwei Drittel aller Sterbefälle seien 2024 auf zwei Todesursachen zurückzuführen gewesen, so die Statistik Austria: Häufigster Grund waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (34,3 Prozent), gefolgt von Krebs mit 24,3 Prozent.
Bei beiden Geschlechtern seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache gewesen; die Sterblichkeit von Männern sei hier aber 1,4-mal so hoch gewesen wie bei Frauen. Besonders ausgeprägt war die Übersterblichkeit der Männer bei Herzinfarkten (2,4-mal höher als bei Frauen).
Auch bei Krebs habe es eine Übersterblichkeit der Männer gegeben: Insgesamt war diese 1,5-mal höher als bei Frauen, besonders hoch bei Kehlkopfkrebs, deutlich höher auch bei Speiseröhrenkrebs, Blasenkrebs und Leberkrebs.
Eine höhere Sterblichkeit der Männer verzeichnete die Statistik Austria im Vorjahr auch bei Krankheiten der Atmungsorgane, der Verdauungsorgane, bei Verletzungen und Vergiftungen, Suiziden und Transportmittelunfällen. Bei Frauen war dagegen die Demenzsterblichkeit höher.
Todesursache | gesamt | Männer | Frauen |
---|---|---|---|
Quelle: Statistik Austria | |||
Alle Todesursachen | 88.486 | 44.036 | 44.450 |
Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems | 30.386 | 14.075 | 16.311 |
Bösartige Neubildungen | 21.521 | 11.583 | 9.938 |
Krankheiten der Atmungsorgane | 5.512 | 2.817 | 2.695 |
Verletzungen und Vergiftungen | 5.410 | 3.369 | 2.041 |
Krankheiten der Verdauungsorgane | 3.253 | 1.789 | 1.464 |
Deutlich rückläufig entwickelt sich seit langem die Sterblichkeit aufgrund von Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems. Starben 1980 noch 1.050 von 100.000 Personen an dieser Todesursache, so waren es 2024 nur noch 316,6, was auch gegenüber dem Jahr davor (332,8) einen weiteren Rückgang bedeutete.
Auch bösartige Neubildungen zeigen im Langzeitvergleich eine rückläufige Entwicklung: Hier betrug die Sterblichkeit auf 100.000 Einwohner 1980 noch 340,3 und sank seither fast ohne Unterbrechungen auf zuletzt 220,7.
Gesunken ist auch 2024 wieder die Zahl der „sonstigen Krankheiten“ als Todesursache, zu denen auch Covid-19 zählt; nachdem die Sterblichkeit durch sonstige Krankheiten 2021 bei 302,9 lag, betrug sie 2024 nur noch 232,8. Langfristig bedeutet das aber einen deutlichen Anstieg.
Todesursache | 2024 | 2015 |
---|---|---|
Quelle: Statistik Austria | ||
Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems | 316,6 | 434,1 |
Bösartige Neubildungen | 220,7 | 242,7 |
Krankheiten der Atmungsorgane | 57,0 | 54,3 |
Verletzungen und Vergiftungen | 56,6 | 53,1 |
Krankheiten der Verdauungsorgane | 33,6 | 33,8 |
Sonstige Krankheiten | 232,8 | 185,5 |
Die Todesursachenstatistik erhebt auf Basis des Personenstandsgesetzes Informationen zu den Todesursachen aller auf österreichischem Staatsgebiet verstorbenen Personen. Dies entspreche einer medizinisch dokumentierten Vollerhebung, betont die Statistik Austria.
Die Statistik umfasse auch im Ausland stattfindende Ereignisse von Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich, berücksichtige aber nicht in Österreich stattfindende Sterbefälle von im Ausland wohnhaften Personen.
Basis für die Erhebung der Statistik ist der Totenschein, der im Zuge der Totenbeschau ausgefüllt wird. Dieser gibt jene Krankheiten an, die letztendlich zum Tod geführt haben. Für die Statistik werde dabei die dem Todesprozess zugrundeliegende Krankheit (das Grundleiden) ausgewählt.
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