26.9.2025 – 2024 wuchs das globale Finanzvermögen privater Haushalte um 8,7 Prozent auf einen Rekordwert von 269 Billionen Euro, berichtet die Allianz. In Österreich wuchs das Nettovermögen pro Kopf von 70.410 auf 75.760 Euro – das ist Platz 17 im Länder-Ranking. „Frische Spargelder“ stiegen auf einen neuen Höchstwert von 30 Milliarden Euro.
Ein „Rekordjahr“ nennt die Allianz SE 2024: Zum Jahresende hat das globale Finanzvermögen privater Haushalte ein Volumen von 269 Billionen Euro erreicht. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten 16. Auflage des „Global Wealth Report“ des Versicherungskonzerns hervor.
Mit einem Anstieg von 8,7 Prozent habe das Jahr 2024 „sogar das starke Wachstum des Vorjahres“ (8,0 Prozent) übertroffen. Gemessen an der Wirtschaftstätigkeit liege das globale Geldvermögen mit 283 Prozent jedoch nur auf dem Niveau von 2017.
Dem Bericht liegen Daten und teils Schätzungen aus 57 Ländern zugrunde, die für 91 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und 72 Prozent der Weltbevölkerung stehen.
Die Zunahme sei vor allem auf die USA zurückzuführen: Die Finanzanlagen amerikanischer Haushalte seien in den letzten zehn Jahren im Einklang mit dem globalen Durchschnitt gestiegen, 2024 sei ihr Wachstum noch höher gewesen.
„Das Wachstum der Finanzanlagen in den USA ist einfach erstaunlich“, kommentiert Allianz-Chefökonom Ludovic Subran. 2024 sei die Hälfte des Wachstums des globalen Finanzvermögens allein in den USA generiert worden.
„Zumindest in Bezug auf die Finanzvermögen ist die Vorstellung, dass andere Länder die USA ausgenutzt haben, unbegründet“, fügt Subran hinzu.
Das Geldvermögen der österreichischen Haushalte (brutto) stieg von 94.790 Euro pro Kopf (2023) um 5,4 Prozent auf 99.920 Euro pro Kopf 2024 (2023: +3,3 Prozent).
Laut Allianz wuchs die Kategorie „Wertpapiere“ um 6,1 Prozent, Bankeinlagen um 5,1 Prozent, Versicherungen/Pensionen um 4,1 Prozent.
„Wesentlich getragen wurde diese Entwicklung von den Sparanstrengungen der Österreicher: Die Neuanlagen verdreifachten sich beinahe und erreichten mit 30 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert“, berichtet die Allianz.
„Nie zuvor haben die Österreicher mehr gespart. Auch die Spargewohnheiten haben sich ‚normalisiert‘ – die Hälfte aller Neuanlagen wurde wieder bei Banken angelegt“, sagt Daniel Matic, CEO der Allianz-Gruppe Österreich.
„Auch Wertpapiere waren weiterhin beliebt und zogen ein Drittel der frischen Ersparnisse an.“ Dabei seien Österreichs Haushalte vor allem Anleihen treu geblieben – mehr als 60 Prozent der Wertpapierkäufe seien auf sie entfallen.
„Erfreulich ist für uns als Allianz, dass Versicherungsprodukte ein Comeback feierten“, so Matic weiter. Nach fünf Jahren, in denen hier per Saldo Gelder abgezogen worden seien, seien es 2024 erstmals wieder zu Nettokäufen gekommen – mit 1,8 Milliarden Euro allerdings „immer noch weit unter früheren Werten“.
Die Summe der Verbindlichkeiten gingen das zweite Jahr in Folge zurück (–0,5 Prozent).
Daraus ergibt sich im Jahresvergleich ein Wachstum des Netto-Geldvermögens – Bruttovermögen minus Verbindlichkeiten – von 70.410 auf 75.760 Euro pro Kopf (+7,6 Prozent). Österreich liegt damit so wie im Vorjahr auf Platz 17.
Das Volumen für die gesamte Bevölkerung Österreichs belief sich dementsprechend auf 679 Milliarden Euro (2023: 631 Milliarden Euro).
# | Land | Euro | # | Land | Euro |
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Quelle: Allianz Global Wealth Report 2025 | |||||
1. | USA | 311.000 | 11. | Australien | 110.280 |
2. | Schweiz | 268.860 | 12. | Japan | 91.920 |
3. | Singapur | 197.460 | 13. | Deutschland | 86.800 |
4. | Dänemark | 191.560 | 14. | Italien | 83.510 |
5. | Taiwan | 167.530 | 15. | Irland | 79.800 |
6. | Schweden | 144.470 | 16. | UK | 77.180 |
7. | Kanada | 138.090 | 17. | Österreich | 75.760 |
8. | Neuseeland | 133.030 | 18. | Frankreich | 74.870 |
9. | Niederlande | 127.640 | 19. | Malta | 63.960 |
10. | Belgien | 110.290 | 20. | Spanien | 49.220 |
Der Besitz von Wertpapieren, insbesondere von Aktien, sei für das Vermögenswachstum „von entscheidender Bedeutung“, betont die Allianz. Die letzten zwei Jahre seien in dieser Hinsicht für die Sparer „äußerst erfreulich“ gewesen.
Global betrachtet, seien Wertpapiere sowohl 2023 (11,5 Prozent) als auch 2024 (12,0 Prozent) fast doppelt so schnell gewachsen wie die beiden anderen Anlageklassen „Versicherungen/Pensionen“ (6,7 bzw. 6,9 Prozent) und Bankeinlagen (4,7 bzw. 5,7 Prozent).
Vor allem nordamerikanische Haushalte sind laut Allianz in Wertpapiere investiert, und zwar mit einem Portfolioanteil von 59 Prozent. In Westeuropa und Deutschland sind es etwa 35 Prozent, in Österreich 43 Prozent.
„Auch bei der Anlage neuer Ersparnisse zeigen amerikanische Sparer eine klare Präferenz für Wertpapiere. Im Jahr 2024 machten sie 67 Prozent der neuen Ersparnisse aus, verglichen mit nur 26 Prozent in Westeuropa (Österreich: 34 Prozent).“
Der „Allianz Global Wealth Report 2025“ kann als PDF-Dokument von der Konzern-Website heruntergeladen werden. Auf der Website ist auch eine interaktive Weltkarte zu dem Thema, die „Allianz Global Wealth Map“, abrufbar.
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