23.2.2021 – Pflichten und Aufgaben von Stiftungsvorständen, die Rechtsfolgen von Pflichtverstößen und die Möglichkeiten, die Haftung zu vermeiden oder einzuschränken stehen im Zentrum des Buches „Der Stiftungsvorstand“. Dabei geht es um die Haftung gegenüber Stiftung, Gläubigern und Begünstigten ebenso wie um abgaben- und sozialversicherungsrechtliche Haftung.
Zwar sei die Frage der Haftung eines der zentralsten Themen für jeden Stiftungsvorstand, es gebe dazu aber bis jetzt kaum höchstgerichtliche Entscheidungen, schreibt Autor Christian Drapela in der Einleitung zum jüngst im Linde Verlag erschienenen Buch „Der Stiftungsvorstand“.
Dies liege einerseits daran, dass das österreichische Privatstiftungsrecht noch relativ jung sei, andererseits daran, dass es ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen dem oftmals noch lebenden Stifter und den Mitgliedern des Stiftungsvorstandes gebe.
Mit dem bevorstehenden Generationenwechsel werde sich dies aber grundlegend ändern, so Drapela. Er spricht von einer Entfremdung von Stiftungsvorstand und Begünstigten, darüber hinaus sei zu erwarten, dass sich die Interessen einzelner Begünstigter unterschiedlich entwickeln.
Dies könnte zu einem umfassenden Spannungsfeld führen. Es sei daher im praktischen Interesse gelegen, die Haftung von Vorständen einer Privatstiftung näher zu untersuchen.
Für nicht einschlägig vorgebildete Mitglieder eines Stiftungsvorstands seien die zivil- und steuerrechtlichen Bestimmungen in Bezug auf Privatstiftungen äußerst komplex und nur schwer durchschaubar, so der Autor.
Das Buch zeige deshalb auf, welche Pflichten und Aufgaben die Vorstandsmitglieder einer Privatstiftung haben, welche Rechtsfolgen Pflichtverletzungen auslösen, wie ein Anspruch gegen einen Stiftungsvorstand geltend gemacht und wie eine Haftung vermieden oder eingeschränkt werden kann.
Neben der Darstellung der Haftungsrisiken für den Vorstand werden auch die damit verbundenen Probleme und Unklarheiten behandelt. Schließlich will der Autor auch noch praxisrelevante Lösungsvorschläge aufzeigen.
Besondere Bedeutung komme dabei den Besonderheiten der Stiftung zu, beispielsweise der Eigentümerlosigkeit, dem Gebot der Sparsamkeit und der Bindung an Stiftungserklärung und Stiftungszweck
Nach einer grundlegenden Darstellung der Privatstiftung werden Bestellung, Struktur und Aufgaben des Vorstands einer Stiftung erörtert. Der anschließende, bei weitem umfangreichste Abschnitt des Buches beschäftigt sich mit der privatrechtlichen Haftung der Vorstandsmitglieder.
Dabei wird insbesondere die Haftung gegenüber der Privatstiftung abgehandelt. Kurz beschäftigt sich der Autor aber auch mit der Haftung des Stiftungsvorstands gegenüber den Gläubigern der Stiftung und gegenüber den Begünstigten.
Weitere Kapitel behandeln schließlich die abgabenrechtliche und die sozialversicherungsrechtliche Haftung der Vorstandsmitglieder. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis gibt die Möglichkeit zur Vertiefung des Wissens.
Der promovierte Jurist Christian Drapela ist als Fachexperte für Einkommensteuer und Verfahrensrecht im Finanzamt Hollabrunn Korneuburg Tulln beschäftigt. Bereits seine Dissertation an der Universität Wien hatte sich 2015 mit der Haftung von Stiftungsvorständen befasst.
Daneben ist Drapela als Autor von Fachbeiträgen und als Fachvortragender tätig.
„Der Stiftungsvorstand – Bestellung, Aufgaben, Haftung“
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