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Versicherungsbetrug: Die interessantesten Fälle

22.8.2025 – Wenn angeblich Berufsunfähige schwere Lasten schleppen, gefälschte Rechnungen präsentiert werden oder gestohlene Waren auf Online-Marktplätzen auftauchen, können Detektive Versicherern viel Geld ersparen.

Alexander Datzer bei der Arbeit (Bild: ERA.wien)
Alexander Datzer bei der Arbeit (Bild: ERA.wien)

In rund 30 Prozent der Einsätze von Berufsdetektiven für Versicherungen konnten Beweise für Betrugsfälle erbracht werden, so der Österreichische Detektivverband. Der durchschnittlich verhinderte Schaden pro erfolgreichem Fall lag 2024 bei mehr als 12.000 Euro – Tendenz steigend.

Alexander Datzer, staatlich geprüfter Berufsdetektiv, Inhaber der Berufsdetektei ERA e.U. und Pressesprecher des Österreichischen Detektivverbands, schildert im Gespräch mit dem VersicherungsJournal einige der interessantesten Fälle.

Diese zeigen, wie wichtig Detailarbeit, Beharrlichkeit und die richtige Methodik im Zusammenspiel sind, um erfolgreich zu ermitteln und strafbare Sachverhalte transparent zu machen, betont Datzer.

Im Folgenden schildert Datzer einige Fälle, die ihm „über den Ermittlungsalltag hinaus in Erinnerung” geblieben sind:

Angeblicher Einbruch

In einem Fall meldete ein Versicherungsnehmer einen nächtlichen Kellereinbruch mit Diebstahl von Elektronik und Schmuck im Wert von mehr als 25.000 Euro.

Unsere Ermittlungen ergaben: Es wurden Teile der angeblich gestohlenen Geräte auf Online-Marktplätzen wiedergefunden, verkauft von der Lebensgefährtin des Versicherungsnehmers.

Ein anderer Fall handelte von einer wertvollen Ziehharmonika, die angeblich bei einem Kellereinbruch gestohlen wurde. Umfangreiche Ermittlungen belegten, dass die „gestohlene“ Ziehharmonika bei einem Verwandten zwischengelagert und kurze Zeit später mit fremdem Namen verkauft wurde.

Der Kaufvertrag enthielt das vom Täter verwendete Layout und konnte ihm eindeutig zugeordnet werden. Sowohl der Täter als auch der Verwandte als Beitragstäter wurden rechtskräftig wegen schweren Betrugs verurteilt.

(Nicht) berufsunfähig

Ein Fall betraf eine vermeintliche Berufsunfähigkeit eines selbstständigen Gastronomen, der laut ärztlichem Attest nicht mehr in der Lage war, dauerhaft zu stehen oder schwere Gegenstände zu heben.

Unsere verdeckten Ermittlungen zeigten jedoch, dass er regelmäßig selbst die Warenannahme vornahm und aktiv in der Küche mitarbeitete. Die Versicherung konnte auf Basis unserer Beweise die Zahlung stoppen und bereits ausbezahlte Beträge zurückfordern.

Ein anderer Versicherungskunde bezog seit Monaten eine BU-Rente wegen angeblicher Rückenprobleme. Unsere verdeckte Beobachtung zeigte: Der Mann arbeitete täglich auf Baustellen, schleppte Baumaterial und fuhr schwere Maschinen.

Serienbetrüger und Fälscher

Spannend sind auch gewerbsmäßige Täter, also Serienbetrüger, die mit ständig wechselnden Identitäten über Jahre hinweg Schadenfälle bei unterschiedlichen Versicherern einreichen.

Hier ist der Schlüssel zum Erfolg die langfristige Datenanalyse, die lückenlose Dokumentation und der Einsatz von Ermittlungsexperten.

Und schließlich überführte eine Technikanalyse einen Quittungsfälscher: Ein Versicherter reichte „Originalbelege“ für vermeintlich gestohlene Elektronik ein.

Unsere forensische Prüfung zeigte: Die Quittungen waren digital nachbearbeitet und auf Geräte ausgestellt, die nie geliefert wurden. Ergebnis: Rückforderung der Versicherung in voller Höhe und Strafanzeige.

Das Interview führte

Schlagwörter zu diesem Artikel
Berufsunfähigkeit · Rente  · Verkauf
 
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