27.8.2025 – Grundsätzlich positiv gegenüber Kryptowährungen eingestellt zeigt sich in einer Marketagent-Umfrage nur ein Viertel der Österreicher. Nur ein Drittel hält sie für vertrauenswürdig. Zwei Drittel erachten sie als risikoreich, ebenso viele sprechen von eigenen Wissensmängeln zu diesem Thema. Dennoch können sich immerhin 43 Prozent ein Investment in Kryptowährungen vorstellen.
Angenommen, ein Betrag von einer Million Euro stünde zum Anlegen zur Verfügung. Und angenommen, man könnte ihn in fünf vorgegebene Instrumente investieren. Wie würden ihn die Österreicher aufteilen?
Das Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com wollte das im ersten Halbjahr 2025 in einer österreichweiten Umfrage eruieren. Die Ergebnisse, die auf Aussagen von 2.125 Teilnehmern im Alter von 18 bis 69 Jahren basieren, hat das Institut am Dienstag veröffentlicht.
Demnach ginge der relativ größte Teil in Immobilien (40,1 Prozent). Mit deutlichem Abstand würden Gold und Edelmetallen (24,1 Prozent) folgen, Aktien und Wertpapieren (16,8 Prozent) sowie Anleihen (9,9 Prozent). Die restlichen 9,1 Prozent der Gesamtsumme würden in Kryptowährungen angelegt.
Gänzlich von Krypto-Investments absehen würden 41,5 Prozent aller Befragten. 38,0 Prozent würden Anleihen meiden, und 24,0 Prozent würden von Aktien und Wertpapiere die Finger lassen. Am geringsten ist die Ablehnung von Gold und Edelmetallen (13,2 Prozent) und Immobilien (10,5 Prozent).
Daran lässt sich schon ablesen, dass „Krypto“ als Anlagevehikel eher auf Skepsis als Begeisterung stößt: Vier von zehn Befragten zeigen sich reserviert (18,4 Prozent „sehr negativ“, 22,4 Prozent „eher negativ“). Ein Drittel gibt sich „neutral“.
26,1 Prozent stehen Krypto-Investments jedoch grundsätzlich positiv gegenüber (8,1 Prozent „sehr“, 18,1 Prozent eher). Bei Männern gibt es mehr Krypto-Zuneigung (33,9 Prozent) als bei Frauen (18,4 Prozent).
Weiteres Detail: Der Anteil der „Krypto-Aufgeschlossenen“ nimmt mit dem Alter ab. In der „Generation Z“ stehen Krypto 40,9 Prozent sehr oder eher positiv gegenüber, unter den „Babyboomern“ sind es nur 12,5 Prozent.
Die Einschätzung des eigenen Krypto-Wissens geht damit ziemlich Hand in Hand. Ein knappes Drittel hält sich für sehr gut (5,4 Prozent) oder eher gut (26,4 Prozent) informiert. Demgegenüber stufen 44,5 bzw. 23,7 Prozent ihr Wissen als eher weniger oder gar nicht gut ein.
Unter den Männern ist der Anteil jener, die sich gut informiert sehen, größer (41,4 Prozent) als unter den Frauen (22,1 Prozent). Und es gibt auch in dieser Frage ein Altersgefälle: 44,9 Prozent der Generation Z bezeichnen ihr Wissen als gut, aber nur 18,8 Prozent der Babyboomer.
Unter den finanziell Bessergestellten ist der Anteil derer, die sich als gut informiert erachten, überdurchschnittlich hoch (43,8 Prozent).
Einstellung und Wissen spiegeln sich auch in den Antworten auf die Frage nach dem Vertrauen in über Kryptomittel wider: 34,3 Prozent finden sie sehr oder eher vertrauenswürdig, 65,7 Prozent eher weniger oder gar nicht vertrauenswürdig.
Und auch hier das schon vertraute Bild: Unter Männern gibt es mehr, die Krypto Vertrauen schenken; nach Altersgruppen differenziert, schwindet das Vertrauen mit zunehmendem Alter; und bei finanziell Bessergestellten ist es größer als bei anderen.
Skepsis ist auch aus der Zustimmung bzw. Ablehnung einzelner Aussagen zu Kryptowährungen herauszulesen.
So schließen sich 67,2 Prozent der Aussage an, Kryptowährungen seien „risikoreich aufgrund hoher Kursschwankungen“ (35,2 Prozent „stimme sehr zu“ und 31,9 Prozent „stimme eher zu“). Jeweils rund sechs von zehn Befragten orten Anfälligkeit für Betrug und Cyberkriminalität sowie Sicherheitsrisiken bei Verlust von Zugangsdaten.
Für 47,2 Prozent überwiegen bei Kryptowährungen die Nachteile, nur 22,8 Prozent sehen überwiegend Vorteile.
Alles in allem könnten sich dennoch 43,3 Prozent (12,6 Prozent „auf jeden Fall“ plus 30,7 Prozent „eher schon“) vorstellen, in Kryptowährungen zu investieren; unter den Männern 53,4 Prozent, unter den Frauen 33,1 Prozent; unter den Jüngeren mehr als unter den Älteren; unter finanziell Bessergestellten mehr als unter den anderen.
Kryptowährungen seien „in Österreich angekommen“, aber eher „als Gesprächsthema“ denn als eine als vertrauenswürdig eingestufte Anlageform, interpretiert Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl die Umfragedaten.
„Vor allem jüngere Zielgruppen treiben das Interesse, die große Masse bleibt skeptisch“, hebt Schwabl hervor und meint: „Von einer breiten Akzeptanz als Anlage- oder Zahlungsmittel sind Bitcoin und Co. hierzulande noch weit entfernt.“
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