19.9.2025 – Future Power Brands handeln vorausschauend und bringen dies auch in die Köpfe der Menschen, so ein Ergebnis der Studie. Auf Platz eins der zehn untersuchten Unternehmen rangiert die Uniqa, knapp dahinter folgt Ergo. Nur fünf Versicherern wird von den Studienteilnehmern mehrheitlich attestiert, dass sie ihre beste Zeit noch vor sich haben.
Das auf Markenstrategie und Markenpositionierung spezialisierte Nürnberger Beratungsunternehmen Brand Trust GmbH hat in einer aktuellen Studie die Zukunftsfähigkeit österreichischer Versicherer unter die Lupe genommen.
Dafür wurde Anfang des Jahres eine repräsentativen Onlinebefragung unter 2029 privaten Versicherungsnehmern in Österreich zu ihrer Wahrnehmung von Versicherungsmarken durchgeführt. Das Ergebnis wurde nun in Zusammenarbeit mit dem Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) präsentiert.
Aufgenommen in die Studie wurden die zehn nach Beitragsvolumen größten Versicherer am heimischen Markt, wie Sebastian Schäfer, Partner und Geschäftsleiter Österreich bei Brand Trust, erläuterte.
Ziel der Studie sei es gewesen, herauszufinden, wo Versicherungsmarken heute stehen und wo sie in ein paar Jahren stehen werden, so FMVÖ-Vizepräsident Markus Gremmel. Dabei ging es vor allem auch um die Frage, wie sie sich bei den unterschiedlichen Generationen positionieren.
Verträge mit Versicherern werden oft auf Jahrzehnte abgeschlossen, Kunden müssten deshalb das Gefühl bekommen, dass ihr Versicherer zukunftsorientiert denkt, heißt es in der „Future Readiness“-Studie von Brand Trust. Gemessen wird dieses Gefühl mit dem „Future Readiness Score“.
Studienteilnehmern wurde dafür die Frage gestellt, ob eine Marke die beste Zeit noch vor sich oder bereits hinter sich hat. Von den Antworten „hat die beste Zeit noch vor sich“ werden die Antworten „hat die beste Zeit schon hinter sich“ abgezogen, wobei alle Angaben in Prozent sind.
Fünf Versicherer schaffen es laut Studie, hier positive Werte zu erzielen, was bedeutet, dass mehr Studienteilnehmer dem Unternehmen attestieren, die beste Zeit noch vor sich zu haben, als die beste Zeit schon hinter sich zu haben. Deutlich an der Spitze liegen Uniqa und Ergo.
Allerdings würden einige der größten Versicherer – gemessen am Beitragsvolumen – zwar bekannt sein, aber mit ihrer Attraktivität kämpfen, heißt es in der Studie.
Unternehmen | Future Readiness Score |
---|---|
Quelle: Brand Trust | |
19 | |
17 | |
4 | |
4 | |
2 | |
–4 | |
–6 | |
–9 | |
–14 | |
–25 |
Attraktivität allein sei aber kein Garant für Future Readiness, wie sich aus dem Zusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit, ausgedrückt im „Net Promoter Score“ (NPS) – er beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden das Unternehmen weiterempfehlen –, und der Zukunftsfähigkeit ergibt, so Brand Trust.
Dabei zeige sich, wem es gelingt, das Kundenvertrauen in die Zukunft zu überführen. Marken, denen dies gelingt, werden als „Future Power Brands“ bezeichnet. Angeführt wird diese Auswertung ebenfalls von Uniqa, auch Helvetia, Ergo, Generali und Allianz zählen zu dieser Kategorie.
Das Geheimnis der Future Power Brands sei es, vorausschauend zu handeln und das als Leistung zu vermitteln. Für Versicherer sei es entscheidend, diesen „Value Driver“ in die Köpfe der Menschen zu bringen, so Schäfer.
Den übrigen Unternehmen empfiehlt er, nicht beides gleichzeitig anzugehen. Sinnvoll sei es, zuerst eine Verbesserung des NPS anzustreben und die Attraktivität zu steigern, anschließend sollte es darum gehen, die Future Readiness zu erhöhen.
Österreichischen Versicherern gelinge es – zum Unterschied von Deutschland –, die sicherheitsaffine und Stabilität suchende „Gen Z“ (laut Wikipedia umfasst sie die Geburtsjahrgänge 1997 bis 2012) abzuholen. Schäfer: „Diese Generation wird von den etablierten Versicherern gut erreicht.“
„Zuverlässig“ würden heimische Versicherer darüber hinaus bei den „Baby-Boomern“ (Jahrgänge 1946 bis 1964) punkten. Die ältere Generation schätze Stabilität und Bewährtes, Versicherer hätten in ihrer Performance im Schnitt vieles richtig gemacht, heißt es dazu in der Studie.
„Tiefrote Zahlen“ bei den beiden mittleren Generationen „X“ (1965 bis 1980) sowie „Y“ (1981 bis 1996) würden Handlungsbedarf aufzeigen, sagt Schäfer – im Durchschnitt liegt die Bewertung bei beiden bei –3,6. Grammer meint, diese Generationen seien bisher von den Marketern übersehen worden.
Ziel müsse es sein, diese beiden kaufkräftigen Gruppen mit „generationenrelevanten Leistungen“ zu erreichen, so Schäfer. Den Versicherern empfiehlt er allerdings, zuerst ihre „Stärken zu stärken“ – in diesen Bereichen gebe es den höchsten und schnellsten Impact.
Altersgruppe | Versicherer | Future Readiness Score |
---|---|---|
Quelle: Brand Trust | ||
Baby-Boomer | Ergo | 44 |
Uniqa | 18 | |
Generali | 15 | |
Generation X | Ergo | 23 |
Uniqa | 19 | |
Oberösterreichische | 2 | |
Generation Y | Uniqa | 19 |
Ergo | 7 | |
Allianz | 3 | |
Helvetia | 3 | |
Merkur | 3 | |
Generation Z | Uniqa | 21 |
Generali | 13 | |
Allianz | 9 |
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