Das alte Lied

19.7.2021 – Noch ist die aktuelle Gefahr nicht ganz vorüber und die offenkundigen Schäden noch gut sichtbar. Aber kaum sind alle Keller ausgepumpt und die Straßen geräumt, rückt schon die Politik an und verkündet vollmundig, daß die öffentliche Hand großzügig helfen wird (in D wie in A).

Katastrophen sind die Stunde der Landeshauptleute und sonstiger Politiker. Da rufen auch jene, die sonst wenig für einen starken Staat übrig haben – auch die Oberprivatisierer – nach eben diesem. Und der springt auch großzügig ein.

Somit sind all jene, die privat vorgesorgt haben (indem sie in individuelle Sicherheitsmaßnahmen investierten, indem sie eben nicht auf billigem Baugrund im Überschwemmungsgebiet bauten und indem sie verfügbare Versicherungslösungen „gekauft“ haben), einmal mehr „die Dummen“. Denn der Staat, das sind die Steuerzahler.

Wie soll man die Menschen zu Vorsorge motivieren, wenn der, der Geld durch eine selbst finanzierte Versicherung bekommt, vom Katastrophenfonds nichts bekommt? Eine gerechte Lösung ist schwierig – aber die bisherige Behandlung von Katastrophenschäden ist selbst eine Katastrophe!

Der Vorschlag von GD Nagl sollte zumindest einmal ernsthaft diskutiert werden – wenngleich mich aus Maklersicht das Poolen in die Hand eines einzigen Anbieters durchaus irritiert. Denn „normal“ leben Makler und der Markt vom Wettbewerb. Wenn es die beste Lösung nicht gibt, dann muß aber doch eine „zweitbeste“ gesucht werden.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Hochwasserschäden in Millionenhöhe zu erwarten”.

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