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Die Mutter der Anlageschlacht

20.7.2015 – Wer hat vor 2008 den Begriff der „finanziellen Repression“ gekannt? Ich nicht, und die von der Ersten veröffentlichte Studie zeigt wohl, dass die Mehrzahl der Betroffenen noch immer nicht realisiert hat, dass dies eine Situation ist, die für länger gedacht ist.

Die Zentralbanken halten die Zinsen niedrig – jedenfalls unter der Inflation – und entreichern damit die Bevölkerung. Konnte man früher mit dem Kauf von Staatspapieren (Anleihen) noch risikolos Geld verdienen, so ist es nun umgekehrt.

Man verliert sicher Kaufkraft, und mit etwas Pech auch Kapital – denn Schuldenschnitte auf der einen Seite sind Kapitalschnitte auf der anderen. Und die werden kommen. Zypern war, Griechenland ist ... und Portugal, Spanien, Italien ... „drohen“. Und am Beispiel HETA sehen wir uns ja gerade in der ersten Reihe. Und das Schicksal von Unternehmensanleihen wie Alpine ist auch kein Singuläres.

Anleihen werden also immer öfter zu An-Leichen werden. Wohin also mit dem Spargeld, welche Produkte können wir als Versicherungsmakler unter diesen Umständen anbieten bzw. welche neuen Lösungen braucht es, um dem Maklergesetz zu entsprechen, nämlich um den „im jeweiligen Einzelfall bestmöglichen Versicherungsschutz“ zu vermitteln?

Das ist die Mutter der Anlageschlacht, denn eines kann man jetzt schon wissen. Im „Nachhinein“ wird es dutzende Anwälte geben, die alles besser wissen. Die aktuellen Haftungsprozesse sind wohl nicht das Ende, sondern eher die Overtüre des Stückes, das auf uns zukommt.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@uwf.at

zum Artikel: „Wie viel die Sparer durch Niedrigzinsen verlieren”.

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