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Geiz ist eben nicht geil

13.1.2013 – Das Problem beginnt in den Köpfen der Makler selbst: Wofür stehen Provisionen? Für bestmögliche Beratung und Vermittlung, Hilfestellung im Schadensfall, Polizzenprüfung bei Konsumenten?

Oder aber für das Recht des Kunden, jeden Zahlschein, jede Stichtagsabrechnung, Haftpflichtregulierung, neue Vertragsfassung prüfen zu lassen, Schadensreferenten vor sich hertreiben, Unterlagen bei Geschädigten, Befunde und Gutachten besorgen, Kulanzen verhandeln zu lassen und am besten, die Polizzen jährlich auf Preis/Leistung neu überprüfen und womöglich umdecken zu lassen?

Wofür stehen „Folgeprovisionen“? Es sind aufgeteilte Abschlussprovisionen und nicht – wie viele irrtümlich meinen – „Betreuungsprovisionen“.

Ich stimme mit Manfred Taudes völlig überein: Für Dienstleistungen, die uns täglich „abgerungen“ – und oft mit unserem ureigensten Beruf gar nichts mehr zu tun haben - und die nicht vom Versicherer entlohnt werden, sollte der Kunde ein Honorar zahlen.

Das verlangt einerseits, dass alle Kollegen hier an einem Strang ziehen, aber auch ein Umdenken in der Gesellschaft, dass eben Geiz nicht geil ist. Andererseits erfordert das eine vertragliche Regelungen mit dem Kunden und eine entsprechende Organisation. Wir gehen diesen Weg seit Verabschiedung des Maklergesetzes 1996 einerseits mit Jahres-Serviceverträgen, andererseits mit Beratungshonoraren.

Zugegeben, in schwierigen Zeiten ist die Abwägung, kostenlose Leistungen mit der Chance auf einen Neukunden oder Vertragsabschluss zu erbringen versus Nichthonorierung erbrachter Dienstleistungen und Beratungen nicht einfach.

Wir können natürlich alle so lange kostenlose Dienstleistung erbringen, bis die Spezies Makler so ausgedünnt ist, dass die verbliebenen dann kraft nicht mehr kostenlos arbeitender Mitbewerber schlussendlich zu ihren wirtschaftlichen Erfordernissen – nämlich Honorareinnahmen – kommen. Dann werden auch wir wieder Gewerbebetriebe im Sinne der Definition in der Gewerbeordnung sein.

Dr. Elisabeth Schörg

e.schoerg@schoerg.at

zum Artikel: „Die Suche nach dem Weg, wie Makler ihr Einkommen retten können”.

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