Haltet den Dieb

14.12.2008 – Es ist schon spannend, wie nun die Politik ihre Position ändert. Jahrelang zelebrierte der frühere Wirtschaftsminister das credo „mehr Verkäufer bedeuten mehr Verkauf“, und Diskussionen über die Richtigkeit dieser These (und Hinweise auf die Qualität sowieso) gab es einfach nicht, die FDL-Assistenten druften zunächst sogar Versicherungen verkaufen!

Nun schlägt das Pendel zurück  und wie immer zu weit. Vergessen wir nicht, dass auch Makler und geprüfte Vermögensberater Wertpapiere in Form des FDL-Assistenten beraten und verkaufen! Ein Verbot bedeutet, dass die Bank (wieder) zum alleinigen Anbieter wird.

Gute Nacht österreichische Anleger – da kann man sich aussuchen, ob Pest oder Cholera besser sind. Soll heißen: Will man die matten hauseigenen Produkte, oder lässt man die Bank auswählen? Letzteres beherrschen die Banken ja blendend, wie man bei Primeo, Zypern, Island etc.. sieht.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie mächtig das Establishment ist. Da wird die ganze Bankenlandschaft ruiniert, aber geklagt werden kleine Berater (siehe Immofinanz oder Meinl) und die Banken werden mit Geld und Haftungsrahmen zugeschüttet. Und dann sollen sie noch unabhängiger Konkurrenz entledigt werden – so wie bei den FWD?

Aber Banken muss man ja stützen, „damit der der Blutkreislauf der Wirtschaft zirkuliert“, wie der damalige Minister Molterer und Gouverneur Nowotny unisono von sich gaben. Blut fließt - aber wessen?

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Leserbrief: „Hetzkampagne stoppen”.

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