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Information mit Fangriemen?

12.2.2021 – Ich habe dieses Grünbuch mit etwas Verspätung gelesen. Brüssel hat offenbar „erkannt”, dass Demografie nicht in Wahlperioden veränderbar ist, und Pensionsprobleme auch nicht in Pressekonferenzen abgehandelt werden können.

„Eigentlich” ist es ganz einfach: Menschen werden älter – eine gute Nachricht, hoffentlich bei guter Gesundheit. Weniger Menschen werden geboren – das entlastet rund 20 Jahre die Kosten für Kindergärten, Schulen, Krankenversicherung.

Die, die doch zur Welt kommen, treten später ins Berufsleben ein Die, die nicht zur Welt gekommen sind, werden auch nie Beiträge ins Sozialsystem und nie Steuern zahlen. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter liegt noch immer unter 60 Jahren.

Wie soll sich das also artihmetisch ausgehen? Nun, der frühere Sozialminiser Geppert hatte dafür eine lapidare Erklärung und „Lösung”: „Nur ein Prozent mehr Wirtschaftswachstum, dann geht sich das locker aus” (1984 beim Symposium zur Altersversorgung in Österreich).

Damals lag das Wirtschaftswachstum etwas über 4 Prozent – ein Wert, der nie mehr erreicht wurde. Aber die Ignoranz der Politik und fast aller Parteien betreffend Unfinanzierbarkeit der Renten ist geblieben.

Ebenso die massive Ungleichheit bei der Absicherung der Beamten und Landesbediensteten gegenüber jener der ASVG- und SVA-Versicherten. (Durchschnittspension 1,400 Euro brutto). Und mit dem laufend verlängerten Durchrechnungszeitrum sinkt die zu erwartende Pension weiter und die Altersarmut steigt.

Wo bleiben diese sachlich unbestreitbaren Informationen hängen? Gegen Verhungern gibt es noch keine Impfung, für zeitgerechte Vorsorge auch nicht, aber eine vorsorgliche Politik sollte doch möglich sein?

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Brüssel: Abhilfe durch „hochwertige Zusatzrenten“”.

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