Kampfansage an die Neidgesellschaft

25.7.2012 – Also ganz ehrlich, wovon reden wir hier? Wenn hier darauf hingewiesen wird, dass die Massensparten zu den Versicherungsvertretern zurück wandern, weil es eine Offenlegung der Provisionen gibt, dann bitte gerne!

Tatsache ist, dass der Makler, zumindest jener, der das Gewerbe ernst nimmt, und das sind die meisten, einen Vergleich macht, welche Versicherung zu welchem Auto, Haushalt, Unfallprodukt etc. am besten passt. Oh, ich sage meinen Klienten dann gerne, dass ich für die Autoversicherung, für die er 135,- € bezahlt, scharfe 8,51 € Provision bekomme. Für seine Haushaltsversicherung, Prämie 220,- € (ist ja schon eine größere Wohnung), scharfe 49,55 € erhalte und mich dann auch noch erfreche, für die Unfallversicherung, Prämie 175,-, tatsächlich noch einmal 42,07 € zu erhalten. Also für einen Arbeitsaufwand von 2-3 Stunden gerade einmal 100,13 € erhalte.

Dann ist es nämlich sicherlich auch noch möglich, einem Privatkunden eine zusätzliche Honorarnote zu legen, weil er ansonsten mit einem schlechten Gewissen leben muss. Gott sie dank ist dieser Bereich in unserer Kanzlei eine Nebenerscheinung, denn davon könnten weder ich noch meine fünf Angestellten leben.

Im Bereich Gewerbe sieht es da vielleicht schon ein wenig anders aus, aber wer Qualität liefert, wird auch seinen Preis verrechnen können, und so ist auch hier nicht die Devise „fürchtet euch“ auszurufen, sondern im Gegenteil eine Kampfansage an jene, die ausschließlich der Neidgesellschaft angehören und ständig daran herumnörgeln, dass andere besser verdienen.

Nein, wir müssen den Berufsstand so auf die Reihe bekommen, dass sich die Frage nach dem Honorar gar nicht stellt, weil der Kunde weiß, dass es zum Makler keine Alternative gibt! Das ist die Aufgabe, die sich die Kammer, deren Ausschussmitglied ich bin, gestellt hat und an der innerhalb der Gremien über die Parteigrenzen hinaus hart gearbeitet wird.

Nicht jene, die sich fürchten, sondern jene, die für den Berufsstand kämpfen, werden auf Dauer obsiegen. Lasst uns gemeinsam antreten, den Berufsstand des Maklers so attraktiv zu machen, dass es dem Klienten peinlich ist, überhaupt das Thema Provision anzusprechen. Und die paar Klienten, die es tatsächlich nicht schaffen, ihren Neidkomplex zu überwinden, die sollen bitte tatsächlich die Betreuung des Außendienstes genießen.

Akad. Vers- Kfm. Walter Monschein, Ausschussmitglied Niederösterreich

w.monschein@aris.at

zum Artikel: „Was würde die Vermittler-Richtlinie II in der Praxis ändern?”.

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