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Lasst die Menschen eigenverantwortlich leben

30.4.2018 – Dem hervorragenden Beitrag von Chefredakteur Emanuel Lampert seien noch 2 Gedanken hinzugefügt:

1. Niemand braucht diese Regulierung. Die Betonung liegt auf „niemand“. Es wird hier völlig Unnötiges geregelt. Es war für andere (rein datengenerierende und -verkaufende Unternehmen) in einer anderen Dimension (Marke: Facebook) gedacht, und jetzt gilt es für EPUs. Da erstaunt es schon wenig, dass es nicht passt.

Aber das ist noch nicht der Punkt: Auch die Menschen, die z.B. Facebook nutzen, wollen das Feature und empfinden die Schutzbestimmung als Bug. Es gibt keinen Nutznießer – niemand will diese Erschwernis des Dienstleistungszugangs, der hier verordnet wird. Die Kunden, die ja angeblich geschützt werden sollen, am allerwenigsten.

2. Mir fehlt für Verantwortungsträger auf EU-Ebene auch jeglicher Weitblick, welche Konsequenzen solche bürokratischen Großlasten im Wettbewerbsvergleich haben.

Die ganze Welt lacht Europa doch aus, wenn unsere Wirtschaft von den eigenen Gesetzgerben mit solchen Mühlsteinen um den Hals in den internationalen Wettbewerb geschickt werden. Alle empören sich darüber, wenn US-Trump mit Stahl-Strafzöllen droht. Im Vergleich dazu erscheint mir die Kritik am eigenen Gesetzgeber hier erstaunlich leise.

Tatsächlich braucht es, meines Erachtens, nicht nur „die DSGVO nicht“. Es braucht vielmehr ein unternehmerisches selbstbestimmtes liberales Umdenken.

Wer seine Daten vom letzten Urlaub öffentlich darstellen will, braucht nachträglich nicht das Unternehmen belangen wollen, dass hier höchstpersönliche Daten online sind. Wer hingegen möchte, dass ein Unternehmer nur im Brieftaubenverkehr mit ihm korrespondiert, soll sich einen solchen eben suchen und bezahlen.

Nur der Mißbrauch von Daten ist zu bestrafen, aber nicht Milliarden an Kosten, die zu keiner Wertschöpfung führen, zu verordnen.

Wer hat diese Institutionen geschaffen und ihnen übertragen, solchen Wahnsinn auszuhecken? Lasst die Menschen eigenverantwortlich leben und schafft lieber gleich das Cold-Calling-Verbot mit ab, das neue Branchenteilnehmer und neue Dienstleistungen verhindert oder in die Illegalität treibt.

Marcel Mittendorfer

m.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Eine missglückte Regulierung”.

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