8.8.2014 – Gewisse Dinge kann man aus der Ferne, also vom Schreibtisch aus, oft nur sehr rudimentär betrachten, jetzt ist es eben wieder einmal die BU, die in die Zieloptik prämiensuchender Manager geraten ist.
Da ist zunächst einmal die so genannte Risikopyramide, bei der die BU in aller Regel nicht gerade als wichtigstes Spitzenrisiko angesehen wird, speziell der kleine Unternehmer kann sich einen Total-Ausfall seiner Person kaum vorstellen, denn das würde über einen längeren Zeitraum einfach das „Aus“ bedeuten; meist kann einfach nur der „Chef“ den Betrieb am Leben halten, seien es Kontakte, Fachwissen, Einsatz und wirtschaftliche Effizienz, die Fäden muss er/sie selbst in der Hand behalten.
Somit kann ein Ausfall, auch wenn er irgendwann finanziell etwas abgefedert wird, kaum kompensiert werden. Die Kunden, die ja dringend das und dies brauchen, würden sich sehr schnell verlaufen. Somit kann der „kleine Kämpfer“ nicht krank werden und arbeitet auch mit Fieber oder Grippe oder einem gebrochenenm Bein weiter. „The business must go on”, reicht der Tag nicht, nehmen wir die Nacht dazu.
Wenn man sich jetzt die meisten Bedingungswerke ansieht, gibt es zunächst einmal heftige Branchenausschlüsse, lange Karenzzeiten (den Vogel schießt hier das Kammerprodukt mit ein paar „Peanuts“ nach langen Wochen der Karenz ab) und noch so ein paar deutlichen Einschränkungen, zum Beispiel Leistung nur bei 100% Ausfall – da müsste man den kranken Chef in Quarantäne ohne Telefon und Internet sperren.
Natürlich hätte die BU durchaus Chancen, auch in Österreich deutlicher Fuß zu fassen, doch da müsste man, statt mit einem „Produkt mit Schongang“, schon viel mehr auf den Kundenbedarf der potenziellen Kunden eingehen – so wie es die Deutschen vorzeigen, daher auch viel höhrere Akzeptanz.
Gerald Winterhalder
zum Artikel: „„BU ist kein komplexes Thema“”.
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