„Rette sich, wer kann“

7.8.2014 – Jahrzehntelang hat man sich keinen Deut um die Wissensweitergabe wirtschaftlicher Grundlagen, beginnend im Schulunterricht bis zur Erwachsenenbildung geschert.

Jetzt, wo der Hut brennt, zählt offensichtlich nur noch: „Rette sich, wer kann.“ Nur, die Mehrheit kann sich nicht retten und kracht hilflos in die (Alters)armutsfalle. Den bemühten und politisch finanziell ausgehungerten Konsumentenschutz bestraft die Realität. Bestraft werden jedoch die Bürger.

Die reduzierten Steuermittel wurden obendrein noch falsch investiert. Für Kühlschrank, Bügeleisen u.v.m. ist das durchaus geeignet. Beim Versicherungs- und Finanzwissen mit einer Schulnote zwischen vier und fünf bei mehr als 75% der Bevölkerung, empirisch nachweisbar (siehe www.finanzportal.at: jeder kann sich selbst testen), hat der „Schutz“ versagt. Ja das Gegenteil bewirkt.

Die Bevölkerung wurde politisch motiviert beim Wirtschaftswissen „dumm gehalten“. Ähnliches findet man bei der Gestaltung und Organisation von Kindergarten, Integration von anderen Kulturen, Österreich Card oder bei der Intransparenz von gesetzlichen Neuregelungen.

Die „Demokratie“ beginnt nicht erst bei der Parlamentsstiege. Interessenvertretern ohne Parteienmandatare im Parlament wird der Zugang zum Entscheidungsprozess verwehrt bzw. entscheidend erschwert. Für die Verfassung von Gesetzestexten gibt es keine neutrale Stelle.

Lebensversicherungen sind nicht tot. Die „Vertriebsform“ ist falsch. Solange dem Bankwesen und Versicherern mit eigenem Außendienst der „Produktverkauf“ gestattet ist, wird sich kaum was ändern.

Die jahrelange Diskussion um MIFID und IMD, die sich jämmerlich zentral um die „Offenlegung“ von Provisionen dreht, ist der beste Beweis: Wir brauchen die Wettbewerbsgleichheit bei den Produktanbietern durch ein Verbot von eigenem Verkaufspersonal. Hier Produktanbieter, dort selbstständige Berater. Klar, einfach und zum Vorteil aller Marktteilnehmer gestaltet.

Walter Michael Fink

walter.fink@RMF.at

zum Artikel: „VKI auf der Suche nach Alternativen zum Sparbuch”.

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