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Ringelspiel

11.12.2013 – Die von Peter Manhart beispielhaft nachgewiesene Lücke von 27% wird vom Pensionistenverband verschwiegen. Es wird auch verschwiegen, dass die Pensionszahlungen insgesamt aus Umlage und Steuermitteln finanziert werden. Für das ASVG-System mit rund 10 Milliarden Euro 2013 und rund 12,5 Milliarden 2014, Tendenz steigend. Für Beamte mit rund 5 Milliarden Euro, das heißt gesamt rund 17,5 Milliarden Euro. Jedes Jahr vergleichsweise eine „Hypo Alpe Adria“-Sanierungs-Finanzierung auf Pump und mit Zinsen, die zusätzlich von allen Bürgern getragen werden muss.

Damit zahlen die Pensionisten, neben den Umlagebeiträgen und Steuerleistungen der Aktiven, über die eigene Lohnsteuerleistung einen Teil der Pension sich selbst. Verteuert = vermindert durch die Einhebungskosten. Ein Ringelspiel, bei dem die Mitfahrer durch Selbertreten bis zur Erschöpfung aus den Sätteln fallen. Das nennt man Altersarmut.

Die Anhebung des Eintrittsalters in die Pension ist daher vergleichsweise die „Einstiegsübung“ für die Gesamtsanierung. Die Beschwichtiger meinen, schauen wir uns doch einmal die bereits beschlossenen Regelungen an, und übersehen, dass nach der Anschauübung die längere Lebenserwartung plus das bisher kaum bis zu gering erzielte höhere Einstiegsalter bei Männern und Frauen in Summe zu wenig war. Das Ringelspiel dreht sich mit der versäumten Zeit immer langsamer, das heißt weniger Rente.

Die Umlage-Pension sinkt zusätzlich, weil zugleich die „Schuldenbremse“ eine höhere Staatsverschuldung deckelt. Oder die Verkürzung anderer Ausgaben wie für Schulbildung, Infrastruktur oder Gesundheit.

Lösungsalternative: der ganzheitliche Ansatz aus realistischer Umlagepension, Betriebspension, privater Vorsorge in Verbindung mit dem Aufbau von Pflegekapital. Allem voran eine spürbare Senkung der Steuern auf Arbeit zugunsten einer Anhebung der Steuer auf Kapitalerträge jeder Art wie auch die Einbeziehung von allen Einkunftsarten für das Gesundheitssystem mit Organisationsverdichtung aller sozialen Kassen, eine für Gesundheit, eine für Pensionen.

Walter Michael Fink

w.fink@unabhaengigeswirtschaftsforum.at

zum Leserbrief: „Zur Sicherheit der gesetzlichen Pension ein Beispiel aus der Praxis”.

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