15.11.2013 – Hat das Umlageverfahren wirklich ausgedient? Gibt es tatsächlich soziale Alternativen? Ist private Vorsorge nur ein Markt für Versicherer und Pensionskassen?
Die Unfinanzierbarkeit im Umlageverfahren wird nur mit der (mittelfristigen) demographischen Entwicklung argumentiert, nicht, wie das System ausgenutzt wird. Für eine private Vorsorge werden im Wesentlichen nur die (möglichen) Vorteile des Zinssystems hervorgehoben, volkswirtschaftliche Interessen und gesellschaftspolitische Verantwortung und deren Zusammenhänge gerne vergessen.
Einige Aspekte erlaube ich mir anzuführen:
Ich bin der Meinung, wir dürfen den Staat keinesfalls aus der politischen Verantwortung lassen, lediglich die Spielregeln im Umlageverfahren müssten dahingehend verändert werden, dass die Pensionsdauer wieder auf ein vernünftiges (und finanzierbares) Maß reduziert wird, sprich das tatsächliche Antrittsalter massiv angehoben wird.
Wenn „nur“ an diesem einen Rädchen gedreht wird, können gleich zwei Effekte erreicht werden: viel weniger Pensionisten, die über einen (zu) langen Zeitraum Pension beziehen und zusätzliche (hohe) Beitragszahlungen derjenigen 58-Jährigen, die dann doch noch ein paar Jahre länger benötigte Abgaben leisten.
Denn eine staatliche Pensionszahlung ist kein genereller Anspruch für 30 oder mehr Jahre Arbeitsleistung, sondern soll wieder das werden, was es eigentlich ist: eine Einkommensersatzleistung der Allgemeinheit für alle jene Mitbürger, denen es gesundheitlich nicht mehr zumutbar ist zu arbeiten und sich selbst erhalten zu können.
Hannes Schneiderbauer
zum Artikel: „Ruf nach Gesamtstrategie für die Altersvorsorge”.
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