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Was wird durch maschinengesteuerten Vertrieb besser?

25.8.2018 – Technischer Fortschritt ist etwas Wunderbares, wenn er Verbesserungen bringt. Und so stellt sich die Frage, was durch maschinen- und programmgesteuerten Versicherungsvertrieb besser wird.

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Für das Versicherungsunternehmen: Der Personal- und Geldaufwand des Vertriebes (den ohnehin der Kunde bezahlt hat) wird auf jenen der Programmierung, Sicherheitstechnik und Wartung reduziert (den auch wieder der Kunde bezahlt). Der buchhalterische Durchlaufposten „Provisionen“ wird durch Fixkosten ersetzt. Cool!

Für den Versicherungsnehmer: Wie schon bei den Internet-Polizzen der 2000er Jahre hat er besondere Gelegenheit, sich intensiv mit Versicherungsrecht und Versicherungsvergleich zu beschäftigen, ebenso mit der eigenen Risikoanalyse. Schließlich ist nicht mehr der Makler und Mensch dafür zuständig, sondern er selbst, und das ist der Preis für mehr Transparenz, Einfachheit und „Coolness“.

Wenn's dann doch nicht so geklappt hat, sind immerhin Klagen gegen das anbietende Unternehmen möglich, weil es ja nie wirklich gelingen kann, ein überaus komplexes Thema mit dem gegenüberstehenden überaus komplexen Angebot tatsächlich objektiv auf einen einzigen konkreten Sachverhalt zu reduzieren, solange es noch einen Menschen in der Kette gibt (den Versicherungsnehmer beispielsweise).

Für den Makler: Auch hier drängt sich der Vergleich mit den erwähnten Internet-Polizzen auf. Untergehen werden wohl diejenigen, die ihr „Wissen“ einfach aus auch dem gewöhnlichen Kunden zugänglichen Vergleichsportalen genommen haben, weil diese Vermittler dann wirklich völlig überflüssig sind.

Makler, die nach dem Grundsatz „Klasse statt Masse“ handeln, werden sich wohl ihr Brot künftig leichter verdienen, besonders bei denen, die schon bei den Internet-Polizzen böse Erfahrungen gemacht haben.

Spannend wird's, wenn etwa bei einem Wohnungsbrand die Haushaltspolizze untergeht und der Kunde sich nicht gemerkt hat, bei wem er versichert ist. Der geschätzte Versicherungsnehmer darf dann zusätzlich zum Schaden noch viele Telephonnummern eruieren und Anrufe tätigen, um fristgerecht (!) die Schadenmeldung absetzen zu können.

Offen ist auch, wie dann Schadensabwicklungen überhaupt funktionieren werden. Telephonisch etwa: „Wenn Sie einen Schaden zur Haushaltsversicherung melden wollen, drücken Sie bitte 1. Wenn es um eine Unfallversicherung geht, 2. Wenn es sich um ... handelt, 46. Wenn Sie den Vorgang jetzt abbrechen und morgen weitermachen wollen, drücken Sie bitte 00.“ Prickelnd, einfach prickelnd!

Christoph Ledel

bureau@ledel.at

zum Artikel: „Wie Insurtechs Versicherung neu erfinden wollen”.

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