26.8.2025 – Der Pensionskassen-Sektor kam im zweiten Quartal insgesamt auf eine leicht negative Veranlagungsperformance von –0,12 Prozent, die betrieblichen Vorsorgekassen performten im Schnitt mit +0,73 Prozent positiv, meldet die FMA. Erstmals hat die Behörde auch einen Bericht zur Kostensituation bei den Pensions- und Vorsorgekassen veröffentlicht.
Die Volatilität auf den internationalen Finanzmärkten hat die Entwicklung der heimischen Pensions- und der betrieblichen Vorsorgekassen auch im zweiten Quartal 2025 beeinflusst.
Dies geht aus den am Montag veröffentlichten Berichten der Finanzmarktaufsicht (FMA) zur Quartalsentwicklung der Pensionskassen und der Vorsorgekassen hervor.
Das von den acht Pensionskassen verwaltete Vermögen blieb im Vergleich zum Vorquartal fast unverändert. Ende Juni betrug es 28,58 Milliarden Euro (+0,04 Prozent). Davon entfielen 26,06 Milliarden (–0,21 Prozent) auf die fünf überbetrieblichen Pensionskassen, 2,51 Milliarden (+2,68 Prozent) auf die drei betrieblichen.
Die FMA führt dies vor allem auf Kurskorrekturen in Aktienportfolios zurück, durch die die Veranlagungsperformance auf –0,12 Prozent gedrückt worden sei.
Gruppe | Q2 2025 | H1 2025 | 3 Jahre p.a. | 5 Jahre p.a. | 10 Jahre p.a. |
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Angaben in Prozent. – Quelle: FMA. | |||||
Betriebl. | 1,56 | 2,53 | 3,40 | 2,44 | 2,95 |
Überbetr. | –0,28 | –1,18 | 4,08 | 3,59 | 2,64 |
Gesamt | –0,12 | –0,87 | 4,02 | 3,49 | 2,67 |
Die Anlagestruktur veränderte sich den Angaben zufolge im zweiten Quartal wenig. Die Pensionskassen sind zu 41 Prozent in Aktien und zu 31 Prozent in Anleihen investiert; der Rest sind Guthaben bei Kreditinstituten (7 Prozent), Immobilien (6 Prozent), Kredite (2,7 Prozent) und sonstige Vermögenswerte (12 Prozent).
Die Anzahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten der Pensionskassen stieg gegenüber dem ersten Quartal um 0,59 Prozent auf rund 1,12 Millionen Personen. Von diesen bezogen 14 Prozent bereits eine Pensionsleistung.
Bei den betrieblichen Vorsorgekassen wuchs das verwaltete Vermögen gegenüber dem Ende des ersten Quartals um 2,49 Prozent auf einen, so die FMA, „neuen Rekordstand“ von 22,02 Milliarden Euro per Ende Juni 2025.
„Die geringere Aktienallokation in den Portfolios der Vorsorgekassen sorgte im zweiten Quartal für eine positive Anlageperformance von 0,7 Prozent“, stellt die Behörde dazu fest.
Q2 2025 | H1 2025 | 3 Jahre p.a. | 5 Jahre p.a. | 10 Jahre p.a. |
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Angaben in Prozent. – Quelle: FMA. | ||||
0,73 | 0,34 | 2,84 | 1,81 | 1,42 |
„Bei den Vorsorgekassen, die jederzeit das eingezahlte Kapital garantieren müssen, liegt ein größeres Gewicht des verwalteten Vermögens auf Anleihen (65 Prozent) als auf Aktien (16 Prozent); andere Assetklassen sind demgegenüber untergeordnet“, berichtet die FMA.
Die Anzahl der Anwartschaftsberechtigungen – einschließlich Mehrfachanwartschaften bei mehreren BVK – erhöhte sich um 0,28 Prozent auf 11,29 Millionen.
Erstmals hat die FMA zudem eine Bestandsaufnahme zur Kostensituation bei den Pensions- und Vorsorgekassen veröffentlicht.
Bei den Pensionskassen ortet sie „aufgrund der Vielfalt an betrieblichen Vereinbarungen und Pensionskassenverträgen“ eine große Bandbreite.
„Die direkten Kosten, also die Vergütungen, die von den Anwartschafts- und Leistungsberechtigten direkt an die Pensionskassen gezahlt werden, lagen im Jahr 2024 in einem Bereich von 0,2 Prozent bis 0,9 Prozent des Vermögens“, berichtet die Behörde. Den Durchschnitt beziffert sie mit 0,4 Prozent, die Gesamtsumme mit 103,3 Millionen Euro.
Bei den Vorsorgekassen sei die Bandbreite geringer. „Hier liegen die direkten Vergütungen zwischen 0,6 und 0,9 Prozent (Durchschnitt 0,8 Prozent, insgesamt 175,5 Millionen).“
Die zitierten Berichte sind auf der FMA-Website jeweils als PDF-Dokumente abrufbar:
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