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Die Österreicher und ihr Auto

26.4.2024 – Der klaren Mehrheit der Österreicher ist das Auto wichtig, und daran hat sich in Summe auch nichts geändert. Für 26 Prozent ist sein Stellenwert in den letzten Jahren sogar gestiegen. Vier Fünftel nutzen es mehrmals pro Woche. Mehr als 90 Prozent der Befragten kommen auf eine Fahrleistung von bis zu 100 km pro Tag. Zugleich ist jedoch – neben dem Kaufpreis – die Reichweite von Elektroautos eines der meistgenannten Argumente gegen deren Erwerb. Dies zeigen Ergebnisse einer Umfrage der Wiener Städtischen.

Tachometer (Bild: Arek Socha auf Pixabay)
Bild: Arek Socha auf Pixabay

Für knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Österreicher hat das Auto hohen oder sehr hohen Stellenwert: Auf der Schulnotenskala beantworten 37 Prozent eine entsprechende Frage mit „1“, weitere 25 Prozent mit „2“.

Das sind Ergebnisse einer Umfrage, die das Gallup Institut Ende Februar und Anfang März im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung AG unter 1.000 Personen im Alter von 17 bis 70 Jahren durchgeführt hat.

Zwischen den Altersgruppen sind dabei kaum Unterschiede auszumachen – ehe noch bei der Unterscheidung „Urban“ vs. „Ländlich“: Im städtischen Bereich hat das Kfz für 57 Prozent (33 bzw. 24 Prozent) einen (sehr) hohen Stellenwert, im ländlichen für 68 Prozent (42+26).

Für ein Viertel ist das Auto wichtiger geworden

Wie steht es um die „Mobilitätswende“: Für 57 Prozent hat sich der Stellenwert des Autos in den letzten Jahren nicht verändert. Für 26 Prozent hat er sogar zugenommen, abgenommen nur für 17 Prozent.

Auffällig ist dabei, dass der Anteil derer, denen das Auto wichtiger geworden ist, ausgerechnet bei den Jungen am höchsten ist: 40 Prozent. Nur für 16 Prozent in dieser Altersgruppe hat sein Stellenwert abgenommen, für 44 Prozent ist er unverändert geblieben.

Unter den 31- bis 50-Jährigen gaben 29 Prozent an, der Stellenwert sei gestiegen, unter den 51- bis 70-Jährigen 14 Prozent.

Wie oft das Auto genutzt wird

81 Prozent nutzen das Auto täglich oder mehrmals in der Woche (Stadtbevölkerung: 72 Prozent; Landbevölkerung: 90 Prozent).

Die zurückgelegten Strecken sind eher kurz: 50 Prozent fahren bis zu 25 Kilometer pro Tag, weitere 35 Prozent 26 bis 50 Kilometer, bei 12 Prozent sind es 51 bis 100 Kilometer. Nur bei den wenigsten kommen demnach mehr als 100 Kilometer zusammen.

Änderung im Mobilitätsverhalten?

„Planen Sie in den nächsten 12 Monaten etwas an Ihrem Mobilitätsverhalten (d.h. welche Verkehrsmittel Sie wählen, Autobesitz versus keinen Besitz etc.) zu ändern (z.B. aufgrund von Preissteigerungen/Inflation, Klimawandel oder individuellen Rahmenbedingungen Ihres Alltags)?“

Auf diese Frage antworten 21 Prozent mit einem „Ja“, die übrigen 79 Prozent haben keine Änderungen geplant.

Art der angepeilten Änderung des Mobilitätsverhaltens (Grafik: Wiener Städtische)
Was konkret wird sich an Ihrer Mobilität ändern? Zum Vergrößern Grafik anklicken (Grafik: Wiener Städtische).

Der Treibstoffpreis wirkt sich dennoch auf breiterer Ebene aus: 38 Prozent geben an, aus Kostengründen zumindest ab und zu aufs Auto zu verzichten. Weitere 22 Prozent sagen, sie fahren nun „deutlich weniger“ mit ihrem Auto und verwenden es nur für Strecken, für die es keine Alternative gibt.

Mehr als die Hälfte würde wieder Verbrenner kaufen

Verbrenner machen bekanntlich den weitaus größten Anteil des österreichischen Kfz-Bestandes aus (VersicherungsJournal 23.2.2024).

Welche Antriebsart kommt beim Kauf eines eigenen Autos aktuell am ehesten in Frage? Für die Mehrheit ist es ein Verbrenner: 33 Prozent präferieren Benzin, 23 Prozent Diesel. Ein Fünftel (21 Prozent) blickt in Richtung Hybridmotor.

Zu einem Elektroantrieb tendieren gleich viele wie zum Diesel (23 Prozent), zu einem Wasserstoffantrieb 1 Prozent.

Preis und Reichweite als Kaufhürden

Was spricht aus Sicht der Befragten gegen ein E-Auto? An vorderster Stelle der Kaufpreis – er bremst für 70 Prozent das Interesse am Batteriebetrieb aus.

An zweiter Stelle steht der Einsatzradius: 61 Prozent monieren eine geringe Reichweite – was insofern überrascht, als, siehe oben, mehr als 90 Prozent der täglichen Wegstrecken unter 100 km betragen.

Im Detail halten 7 Prozent eine E-Auto-Reichweite von bis zu 200 km für akzeptabel, 16 Prozent erwarten 201 bis 300 km Durchhaltevermögen, 37 Prozent 301 bis 400 km; die übrigen Befragten erwarten noch höhere Reichweiten.

Was spricht noch gegen E-Autos? Für 55 Prozent ist die Ladeinfrastruktur nicht gut genug ausgebaut, 48 Prozent stört die Ladedauer, 47 Prozent haben Bedenken hinsichtlich der Lebensdauer der Batterie. Unter anderem spielen auch Zweifel an der Nachhaltigkeit sowie Reparaturkosten eine Rolle.

Breite Skepsis gegenüber autonomem Fahren

„Werden Sie, wenn es technisch möglich ist, vollautonome Fahrzeuge (d.h. Fahrzeuge, die ohne Einfluss eines menschlichen Fahrers fahren, steuern und einparken können) nutzen?“

Die große Mehrheit ist skeptisch: Für jeweils 35 Prozent kommt das „sicher nicht“ oder „eher nicht“ in Frage. 20 Prozent können es sich eher vorstellen, gerade einmal 11 Prozent würden „auf jeden Fall“ autonom unterwegs sein wollen.

Die junge Altersgruppe steht autonomem Fahren am aufgeschlossensten gegenüber, allerdings ist auch hier die Mehrheit zurückhalten (26 Prozent „sicher nicht“, 35 Prozent „eher nicht“).

Ein großer Teil (43 Prozent) rechnet ohnehin erst nach 2035 mit einem Einsatz vollautomatisierter Autos auf den heimischen Straßen; 19 Prozent meinen überhaupt, dass solche Fahrzeuge gar nie in Österreich unterwegs sein werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Marktforschung · Nachhaltigkeit · Steuern
 
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