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Keine Entwarnung – nur die Strategie ändert sich

25.2.2016 – Mehr Missverstehen war selten zu lesen, denn: Google hat lediglich seine Strategie geändert, und das Konzernbild vor Kurzem umstrukturiert. Nur noch das Suchmaschinengeschäft und ein paar Nebendienste gehören direkt zu Google. Alle anderen Firmenbereiche wurden unter eigenem Namen ausgegliedert und werden nunmehr unter der Konzernholding „Alphabet“ geführt. Folgerichtig wird Google nicht mehr unter dem Namen „Google“ Versicherungsvergleiche betreiben.

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Ein Grund zur Entwarnung, wie es die Redaktion vermutet, ist dies gerade nicht. Die Ausgliederung ist kein Ausstieg, sondern die Vorbereitung zum Einstieg noch entschlossener voranzutreiben. Es kommt aber noch schlimmer, denn wer Google nur als weiteren Wettbewerber wahrnimmt, übersieht, dass Google ausschließlich als „Gamechanger“ in neue Wirtschaftsbereiche einsteigt.

Im August letzten Jahres sagte Larry Page im Zuge der Neugestaltung der Konzernzusammensetzung folgende Worte: „Google is not a conventional company. We do not intend to become one.“ – Zu Deutsch: „Google ist kein konventionelles Unternehmen. Wir beabsichtigen nicht, eines zu werden.“

Daher wird Google sein britisches Konzept vom Vergleichsportal nicht weltweit exportieren. Das machte den Konzern in Deutschland lediglich zu einem konventionellen Wettbewerber für Check24 und Verivox.

Um „Gamechanger“ – also ein Unternehmen, das die Spielregeln eines Wirtschaftszweigs grundlegend ändert – zu sein, setzt Google auf neue Ansätze. Diese müssen zunächst ausprobiert werden und genau das läuft gerade.

So kann der Internetriese ungestört neue Ideen ausprobieren, die konventionellen Wettbewerber werden nicht geweckt und verharren im „business as usual“. Google hingegen schaut, welche Ansätze funktionieren und kann sich schließlich auf den Erfolgreichsten konzentrieren. Was schief geht, wird einfach wieder platt gemacht. 30 Millionen versenkt? Portogeld für Google! Ist die funktionierende Idee aber gefunden, kauft der Google-Konzern Alphabet sein eigenes Startup für hunderte Millionen oder gar Milliarden Dollar. Eine tolle Strategie, denn was man von sich selbst kauft, kostet einen nichts. :-)

Andreas Büttner

buettner@arisecur.com

zum Artikel: „Medien: Google soll Versicherungsvergleich einstellen”.

Anmerkung der Redaktion:

Danke für Ihren Leserbrief. Die Intention war weder Warnung noch Entwarnung; beabsichtigt war nicht mehr als die Information darüber, dass Google (laut Medienberichten) die genannten Onlinevergleiche nicht mehr anbieten will, weil sich der erhoffte Erfolg nicht eingestellt haben soll.

Die angeführte Begründung zumindest deutet meines Erachtens nicht zwangsläufig auf eine Fortführung im Rahmen eines anderen Konzernteils hin, die durch die Konzernumstrukturierung vom Oktober bedingt wäre. Dass ein Zusammenhang mit dieser Umstrukturierung besteht, kann ich nicht ausschließen, dann stellt sich aber die Frage, warum „Google Compare“ erst jetzt geschlossen wird und nicht schon im Zuge der Konzernumstrukturierung „mitumgezogen“ ist.

Wie im Artikel auch zitiert wird, will man aber am Thema Versicherung dran bleiben. Die diesbezügliche Passage im Mail von „Google Compare“ lässt allerdings sehr viel Spielraum für Interpretationen, was sie künftig wann und wie machen wollen (nur „Google Adwords“ wird konkret genannt). Über Alphabets/Googles strategische Pläne zu spekulieren, ist sicherlich nicht uninteressant, für einen Artikel lagen dazu aber keine Informationen vor, die belastbar genug gewesen wären. Zumindest habe ich in Google keine gefunden. ;-)

Emanuel Lampert

PS: Dass Google keine „conventional company“ ist, muss mir Google erst noch beweisen …

Leserbriefe zum Leserbrief:

+Rudolf Mittendorfer - Eine Schlacht verloren, den Krieg keineswegs. mehr ...

Johann Nowak - Die „Generation Klick“ rationalisiert sich selbst weg. mehr ...

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