25.11.2025 – 2024 wurden bei winterlichen Fahrverhältnissen 982 Personen verletzt, sieben getötet. Darauf macht der VCÖ aufmerksam. Er warnt vor verlängerten Bremswegen und rät zu erhöhter Aufmerksamkeit und angepasstem Tempo. Der ÖAMTC weist unterdessen auf gesteigerte Unfallgefahr durch Nebel hin. 427 Unfälle habe es deshalb im letzten Jahr gegeben. Der Samariterbund wiederum betont die Gefahren von Blitzeis.

Am Wochenende hat der nahende Winter einen verschneiten Gruß auch in tiefere Lagen geschickt. Für die kommenden Tage kündigt die Wetterprognose Schnee, Regen und Glatteis an.
Der VCÖ macht angesichts dessen auf ein erhöhtes Unfallrisiko bei winterlichen Fahrverhältnissen aufmerksam.
2024 wurden österreichweit 982 Menschen bei Verkehrsunfällen unter solchen Verhältnissen verletzt, sieben getötet, ruft der VCÖ aufgrund von Daten der Statistik Austria in Erinnerung.
Dabei seien die Wintermonate milder gewesen und vergleichsweise wenig Schnee gefallen. Entsprechend niedriger sei die Zahl der Unfälle gewesen.
Dementsprechend stellt der VCÖ die Zahlen von 2023 gegenüber: Damals wurden 1.513 Personen im Straßenverkehr bei winterlichen Fahrverhältnissen verletzt, 14 kamen ums Leben.
75 Prozent der in den letzten beiden Jahren unter solchen Umständen Verunglückten waren Pkw-Insassen.
„Der Bremsweg verlängert sich auf Schneefahrbahnen massiv“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
„Als Faustregel gilt: Bei Schneefahrbahn das Tempo um die Hälfte reduzieren, großen Sicherheitsabstand einhalten und volle Konzentration auf den Straßenverkehr, also auch Hände weg vom Handy während des Fahrens.“
Bei Tempo 50 verlängere sich der Anhalteweg – also der Reaktionsweg plus Bremsweg – bei winterlichen Fahrverhältnissen fast um das Dreifache von rund 21 Meter bei trockener Fahrbahn auf rund 58 Meter bei Schneefahrbahn, bei Glatteis sogar auf rund 75 Meter, rechnet der VCÖ vor.
Die Empfehlung des VCÖ: Autofahrten möglichst vermeiden, wenn möglich öffentlich fahren.
Der ÖAMTC warnt vor einem anderen saisonalen Umstand, der das Risiko im Straßenverkehr erhöht: „Mit sinkenden Temperaturen steigt die Wahrscheinlichkeit für Nebel – und damit das Risiko von Unfällen durch eingeschränkte Sicht.“
2024 kam es in Österreich zu insgesamt 427 Unfällen bei Nebel, beruft sich der Club auf Zahlen der Statistik Austria. 62 Prozent der Unfälle passierten im Freiland, 38 Prozent im Ortsgebiet.
Besonders gefährlich sei die Zeit von Anfang Oktober bis Ende Dezember, in der sich der Großteil der Unfälle (332) ereignet habe.
„Viele Lenker hängen sich oft instinktiv an das Rücklicht des vorausfahrenden Fahrzeugs“, sagt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC-Fahrtechnik.
„Doch das vermittelt eine trügerische Sicherheit und ist auch als Lemming-Effekt bekannt. Auf Freilandstraßen oder Autobahnen führt dieses Verhalten rasch zu einem zu geringen Abstand“, warnt Frisch.
„Außerdem kann es passieren, dass durchs Anhängen die eigene Fahrgeschwindigkeit nicht mehr der eigentlichen Sichtweite entspricht“, so Frisch weiter.
Insbesondere in den frühen Morgenstunden und am Abend sollten Autofahrer mit Nebel rechnen und das Fahrverhalten entsprechend anpassen, unterstreicht der ÖAMTC.
| Quelle: ÖAMTC (gekürzt). |
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Der Arbeiter Samariter Bund Österreichs (ASB) wiederum wies am Montag „eindringlich auf eine deutlich erhöhte Sturzgefahr“ hin.
„Gefrierender Regen und rasche Temperaturwechsel führen zu Wochenbeginn in vielen Teilen Österreichs dazu, dass Gehwege, Einfahrten und Straßen innerhalb kürzester Zeit spiegelglatt werden – oft noch, bevor Gemeinden und Straßenmeistereien reagieren können“, so der ASB.
Plötzlich auftretendes Blitzeis zähle zu den tückischsten Wintergefahren. „Es bildet sich meist abrupt und ist kaum sichtbar. Schon dünnste Schichten gefrierenden Regens reichen aus, um Fahrzeuge ins Schleudern zu bringen oder zahlreiche Stürze auf Gehwegen auszulösen.“
Die Tipps des ASB: mehr Zeit für Wege einplanen, um Stress und Unachtsamkeit zu vermeiden; rutschhemmende Schuhe tragen und auf Geh- und Radwegen besonders vorsichtig sein; möglichst Autofahrten vermeiden und öffentliche Verkehrsmittel nutzen; Tempo reduzieren und genügend Sicherheitsabstand halten.
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